Primacom bietet für Telekom-Kabelnetz

Der Mainzer Kabelnetzbetreiber Primacom will für das Kabelnetz der Deutschen Telekom mitbieten, an dem u. a. auch die Deutsche Bank starkes Interesse hat. Für einige der neun zum Verkauf stehenden Regionen werde der Telekom bis zum 20. August ein Angebot auf den Tisch gelegt, teilte die Primacom AG am Montag mit. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben drittgrößter privater Kabelnetzbetreiber in Deutschland.

Die Geschäftszahlen der Primacom im ersten Halbjahr 1999 sehen allerdings nicht rosig aus. Nach den ersten sechs Monaten stand ein Fehlbetrag von rund 23,9 Millionen DM zu Buche. Vor Jahresfrist hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von rund sechs Millionen DM erzielt. Der Vorstandsvorsitzende Jacques Hackenberg begründete das Minus mit teuren Firmen-Zukäufen. Dadurch haben sich Verschuldung und Zinslast deutlich vergrößert. Alleine für Zinsen musste Primacom 17,8 Millionen DM bezahlen nach 6,6 Millionen DM vor Jahresfrist. Mit den Firmen-Übernahmen hat sich jedoch der Umsatz auf 101,89 Millionen DM mehr als verdoppelt. Die Zahl der Kunden stieg um 3,4 Prozent auf rund 907.000. Hackenberg sagte, dass die Firma in Deutschland inzwischen einen Marktanteil von 4,9 Prozent habe. In den neuen Bundesländern komme Primacom auf 18,8 Prozent. Vor wenigen Tagen nahm das Unternehmen in Leipzig eine neue Station in Betrieb. (cp)