Fußballfans wollen Hightech in der Bundesliga

Die große Mehrheit der deutschen Fußballfans befürwortet Videobeweise und Freistoßspray, hat eine Umfrage ergeben.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Diercks

Tor oder doch nicht? Aktives oder passives Abseits? Foul im Strafraum, Elfmeter und rote Karte – oder doch Schwalbe und gelbe Karte? Solche Fragen bewegen Fußballfans, und der Ärger über fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen katapultiert ihren Puls oft in ungeahnte Höhen. Während der Weltmeisterschaft in Brasilien durften die Schiedsrichter erstmals mit Hilfe spezieller Kameras ermitteln und entscheiden, ob der Ball die Torlinie komplett überschritten hat oder nicht. Das System hat das deutsche Hightech-Start-up Goal Control aus Würselen bei Aachen entwickelt. Perfekt läuft die Sache allerdings noch nicht. Pulssenkend wirkten die technischen Finessen bislang ebenfalls nicht: Es gab bei der WM spielentscheidende Fehlentscheidungen in Hülle und Fülle.

(Bild: Goal Control)

Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des IT-Lobbyverbands Bitkom vor dem Bundesliga-Start ergab: 70 Prozent der Deutschen interessieren sich für die Liga – und die klare Mehrheit dieser Fans ist für die Einführung technischer Hilfsmittel, um Fehlentscheidungen zu minimieren. 80 Prozent der Interessierten würden die Torlinientechnik begrüßen, 75 Prozent das Freistoßspray, eine echte Hightech-Waffe. 74 Prozent wollen den Videobeweis bei möglichen Platzverweisen, knapp 70 Prozent bei Abseits- und Elfmeter-Entscheidungen. Grundsätzlich sind 92 Prozent der Fans für den Einsatz technischer Hilfsmittel, nur sechs Prozent dagegen.

Laut Umfrage bezeichnen sich 33 Prozent der Deutschen als "sehr interessiert" an der Fußball-Bundesliga, weitere 37 Prozent als "interessiert", 16 Prozent als "weniger interessiert" und 14 Prozent als "überhaupt nicht interessiert". Die Fans zeigten sich allen abgefragten technischen Hilfsmitteln gegenüber deutlich aufgeschlossener als die Nicht-Interessierten. Das Meinungsforschungsinstitut Aris hatte dazu Mitte August 1007 Personen ab 14 Jahren befragt. (jd)