VW zeigt autonomen autofahrenden Roboter

Für Erprobungsfahrten auf dem firmeneigenen Gelände hat VW einen autonomen autofahrenden Roboter entwickelt, der jedes Serienfahrzeug steuern kann.

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Von
  • Carsten Meyer

Das Ergebnis des niedersächsischen Gemeinschaftsprojekts "Autonomes Fahren" präsentierte VW auf der Hannover Messe Industrie: "Klaus", der autofahrende Roboter, soll vor allem Testfahrer bei ermüdenden und anstrengenden Erprobungsfahrten auf dem VW-Testgelände bei Ehra-Lessien entlasten. Der Testparcours beansprucht Mensch und Automobil nach Angaben von VW rund 14mal stärker als eine durchschnittliche Autofahrt.

Der dreibeinige "Klaus" kann in jedes herkömmliche Automobil mit minimalen Änderungen eingebaut werden; lediglich für die drei Rundum-Laserscanner am vorderen Stoßfänger ist eine Halterung notwendig. Die Stromversorgung für die insgesamt acht Industrie-PCs auf der Rückbank übernimmt eine Batterie, so dass auch keinerlei Eingriffe in die Elektrik der Serienfahrzeuge nötig sind. Drei Pentium-Rechner sind allein für die Fahrzeugregelung zuständig, einer für das GPS-System, je einer für die Kollisionserkennung, die Bilderkennung über eine Stereo-Kamera in Rückspiegelhöhe und die Laserscanner, und ein VME-Bus-Rechner übernimmt schließlich die Diagnose und Fehlererkennung. Als Betriebssysteme werden Realzeit-DOS-Extender, die Unix-Variante QNX und Windows NT eingesetzt, während auf dem VME-Bus-System OS-9 läuft. Die Rechner, Sensoren und Aktoren tauschen ihre Daten über dem im Kfz-Bereich üblichen CAN-Bus aus.

"Klaus" wählt seinen optimalen Fahrweg selbst, bremst an Einmündungen, überholt, umfährt eigenständig Hindernisse und macht notfalls auch eine Vollbremsung. Das in der Demonstration recht forsche Fahrverhalten läßt sich natürlich an die Gegebenheiten des Tests anpassen. Der Roboter ist zwar kein Leichtgewicht, aber die bei den Testfahrten üblichen 60% der maximalen Zuladung konnten trotz der aufwändigen Elektronik und der Batterieversorgung auch für kleinere Fahrzeuge noch unterschritten werden.

Zu den beteiligten Firmen und Instituten gehören die TU Braunschweig, die Robert Bosch GmbH, die Kasprich-IBEO Lastertechnik und die Witt Sondermaschinen GmbH. (cm)