GlassWire: Netzwerkmonitor und Firewall in schön

SecureMix hat einen kostenlosen Netzwerkmonitor entwickelt, der nicht nur durch sein an­sehn­liches Äußeres auffällt. Er bringt zahlreiche nützliche Funktionen mit, etwa Benachrichtigungen über sicherheitsrelevante Ereignisse und Fernwartung.

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Von
  • Ronald Eikenberg

Das Gratis-Tool GlassWire verschafft Windows-Nutzern einen Überblick über ein- und ausgehenden Netzwerkverkehr. Zudem kann es wie eine Personal Firewall den Netzwerkzugriff von Prozessen reglementieren und informiert über potenziell sicherheitsrelevante Ereignisse. Bei einem kurzen Test von heise Security hinterließ das Tool einen positiven Eindruck.

In der Hauptansicht stellt GlassWire den Traffic in einem scrollenden Kurvendiagramm dar. Es zeigt nicht nur den aktuellen Datendurchsatz in beide Richtungen an, man kann auch in die Vergangenheit blicken. Klickt man auf eine Stelle im Diagramm, verrät das Tool, welche Prozesse für den Traffic zu diesem Zeitpunkt verantwortlich waren, wie viel Daten übertragen wurden und mit welchen Hosts über welche Protokolle kommuniziert wurde.

Darüber hinaus kann man sich das Diagramm auch für einzelne Prozesse und Protokolle generieren lassen. Nach Angaben des Hersteller SecureMix werden die recht umfassenden Statistiken über den Datenverkehr ausschließlich lokal gespeichert. Vergleichbar mit einem Browser bietet das Tool einen Privacy-Mode, in dem keine Aufzeichnung der Nutzeraktivitäten stattfindet.

Netzwerkmonitor GlassWire (5 Bilder)

Übersicht

In schicker Optik präsentiert GlassWire, womit die Netzwerkkarte gerade beschäftigt ist.

Über den Registerreiter "Firewall" kann man einzelne Prozesse per Mausklick vom Netzwerk abklemmen. Dabei steuert GlassWire die Windows-Firewall fern. Das Programm erkennt eine Reihe von sicherheitsrelevanten Ereignissen, etwa Modifikationen der HOSTS-Datei oder der Proxy-Einstellungen, ARP-Spoofing oder Verbindungen zu potenziell bösartigen Gegenstellen. In solchen Fällen erscheint ein kleines Hinweisfenster am unteren rechten Bildschirmrand. Man kann frei einstellen, über welche Ereignistypen GlassWire informieren soll.

Wer mag, kann das Tool nutzen, um etwa einen Server aus der Ferne zu überwachen. Dazu versetzt man die GlassWire-Installation auf dem zu überwachenden System in den Server-Modus und verbindet sich anschließend über eine weitere Installation des Tools von einem anderen Rechner aus. Um das Portforwarding muss man sich dabei selbst kümmern.

GlassWire ist werbefrei und kostenlos, SecureMix plant jedoch, in Zukunft kostenpflichtige Funktionen nachzureichen. Hinter der Firma stecken offenbar Anton Bodar und Jon Hundley, die zuvor das recht verbreitete Webcam-Tool ManyCam entwickelt haben. Sie stehen aktuell bei Hacker News Rede und Antwort. (rei)