Foto-App Snapchat: 100 Millionen aktive User, zehn Milliarden Dollar Marktwert

Prominente Investoren verpassen Snapchat und Square laut Medienberichten neue Finanzspritzen. Die Risikokapitalgeber gehen davon aus, dass die Unternehmen Milliarden wert sind.

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  • dpa

Auch schon mal als "Sexting-App" kritisiert: Bei Snapchat verschwinden die versendeten Bilder, kurz nachdem der Empfänger sie angesehen hat

(Bild: dpa, Jens Büttner)

Die Foto-App Snapchat, bei der versendete Bilder nach dem Anschauen automatisch verschwinden, wird von Investoren laut einem Zeitungsbericht inzwischen mit nahezu zehn Milliarden Dollar bewertet. Die bekannte Finanzfirma Kleiner Perkins habe sich auf dieser Basis auf eine Investition von 20 Millionen Dollar geeinigt, schrieb das Wall Street Journal unter Berufung auf informierte Personen. Das würde einen Anteil von etwa 0,2 Prozent an Snapchat bedeuten. Kleiner Perkins gehört zu den prominenten Startup-Finanzierern und hatte unter anderem in Google und Amazon investiert.

Snapchat hat dem Bericht zufolge inzwischen rund 100 Millionen aktive Nutzer. Bei der App kann man Bilder verschicken, die sich beim Ansehen nach wenigen Sekunden von selbst löschen. Die App ist vor allem bei jungen Nutzern populär; von mancen Kritikern wird Snapchat auch schon mal als Sexting-App bezeichnet. Der Fotodienst schlug im vergangenen Jahr ein Kaufangebot von Facebook aus, das laut Medienberichten bei drei Milliarden Dollar gelegen haben soll. Das Online-Netzwerk vereinbarte wenig später den Kauf des Kurznachrichtendienstes WhatsApp für rund 19 Milliarden Dollar.

Die aktuelle Finanzierungsrunde bei Snapchat sei noch nicht abgeschlossen, berichtete das Wall Street Journal. Das vom 24-jährigen Mitgründer Evan Spiegel geführte Startup wolle in diesem Jahr versuchen, Geld mit Werbung zu verdienen, hieß es. Snapchat kommentierte die Informationen der Zeitung ausweichend: Bewertung und Kapitalbedarf seien die am wenigsten interessanten Aspekte, erklärte ein Sprecher gegenüber Wall Street Journal und Techcrunch.

Auch der Handy-Bezahldienst Square erhält laut einem Medienbericht eine neue Millionen-Finanzspritze von Investoren. Wie der amerikanische TV-Sender CNBC mit Bezug auf eingeweihte Kreise berichtete, soll die von Twitter-Mitgründer Jack Dorsey ins Leben gerufene Firma dabei sein, 200 Millionen Dollar einzusammeln. Das Geld komme teilweise von Staatsfonds aus Singapur, heißt es. Die aktuelle Finanzierungsrunde bewertet das Unternehmen mit sechs Milliarden Dollar.

Square ermöglicht es Kleinfirmen durch ein Kartenlesegerät, das an Smartphones gesteckt wird, Kredit- und EC-Karten-Zahlungen anzunehmen. Die Firma wurde 2009 gegründet und hat als Investoren unter anderem die nun bei Snapchat eingestiegenen Wagniskapitalspezialisten von Kleiner Perkins und den bekannten Silicon-Valley-Finanzierer Sequoia Capital an Bord. (jk)