IFA

Die IFA wächst weiter

Eine Woche vor der IFA sind Veranstalter und Messegesellschaft guter Dinge. Mit dem neuen Citycube steht dringend benötigte zusätzliche Ausstellungsfläche zur Verfügung, die von einem Großkonzern belegt wird. Das sorgt nur für wenig Entlastung.

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Tschüss ICC, hallo Citycube: Mit dem neuen Ausstellungs- und Konferenzzentrum gewinnt das Berliner Messegelände dringend benötigte Austellungsfläche. Wo früher die Deutschlandhalle war, stehen der IFA jetzt 12.000 zusätzliche Quadratmeter auf zwei Ebenen zur Verfügung. Insgesamt verzeichnet die Messe zu ihrem 90. Geburtstag ein Flächenwachstum von 3 Prozent auf 149.500 Quadratmeter.

Das wird die Aussteller freuen, nachdem die IFA in den vergangenen Jahren aus allen Nähten zu platzen drohte. Die Messe rechnet mit etwas mehr Ausstellern als im Vorjahr, genaue Zahlen nannten die Verantwortlichen nicht. Trotz der zusätzlichen Fläche haben einige Aussteller immer noch mehr Bedarf als die Messe bedienen kann, räumt IFA-Direktor Jens Heithecker ein.

In den neuen Citycube zieht ein Großausteller, der in allen Messebereichen vertreten ist. "Während der IFA wird der gesamte Citycube von Samsung bespielt", sagte Messechef Christian Göke am Donnerstag in Berlin.

Im neuen Citycube wird alles für den Großaussteller Samsung vorbereitet.

(Bild: heise online/vbr)

Samsungs CEO Boo-Keun Yoong wird das neue Kongressprogramm IFA+ Summit mit einer Keynote eröffnen. Unter anderem sprechen da auch Intel-Vize Kirk Skaugen sowie Matt Rogers, Gründer des gerade von Google übernommenen Startups Nest. Das ICC spielt keine Rolle mehr; die dort sonst parallel veranstaltete Medienwoche hat sich mit der re:publica einen neuen Partner gesucht.

Eine Woche vor Eröffnung der IFA zeigt sich die Branche positiv gestimmt. Für das erste Halbjahr kann Hans-Joachim Kamp vom IFA-Veranstalter GFU ein Umsatzwachstum von 1,9 Prozent auf 12,6 Milliarden Euro vorweisen. Die Geschäfte laufen besser als erwartet, weshalb die GFU ihr Prognose für das Gesamtjahreswachstum von bisher um 1 Prozent auf 2,6 Prozent anhebt.

Das liegt aber nicht an der Unterhaltungselektronik: Das eine Standbein der IFA schwächelte im ersten Halbjahr und ging um 4 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro Gesamtumsatz zurück. Dabei hat ein starkes zweites Quartal mit der Fußball-Weltmeisterschaft noch Schlimmeres verhindert. Starkes Wachstum zeigte hingegen die Informationstechnik mit einem Plus von 10 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro.

Trotzdem seien die Aussichten für TV-Geräte "insgesamt ordentlich", rechnet Kamp vor. "Der Trend geht zum immer größeren Bild mit immer höherer Auflösung." Laut einer GFU-Umfrage planen zahlreiche Haushalte die Neuanschaffung eines größeren Geräts – und das obwohl in einem Großteil ein Fernseher steht, der noch keine vier Jahre auf dem Buckel hat. Immerhin: In jedem zehnten Haushalt ist die Kiste sieben Jahre oder älter. "Außerdem sind da noch mehr als 10 Millionen alte Röhrengeräte, die irgendwann mal ersetzt werden müssen", weiß Kamp.

Kamp unterstreicht die Bedeutung der IFA für die Elektronikbranche: "Die IFA ist letztendlich eine Ordermesse", sagte der GFU-Chef. "Wer nicht zugegen ist, schreibt keine Aufträge." Für das vergangene Jahr beziffert die GFU das Ordervolumen auf über 4Milliarden Euro. Die Publikumsmesse ist zugleich der internationale Anlaufpunkt für Hersteller und Handel kurz vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft. (vbr)