Mannesmann: Vodafone-Offerte weiterhin ungenügend

Der Vorstand des Mannesmann-Konzerns hält das Übernahmeangebot von Vodafone Airtouch auch nach der jüngsten Verbesserung für nicht akzeptabel.

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  • Christian Rabanus

In einer Pressemitteilung vom Dienstag, 25.1.2000, hat der Vorstand des Mannesmann-Konzerns betont, dass er einem Zusammenschluss mit Vodafone auch nach der jüngsten Verbesserung der Vodafone-Offerte nicht zustimme. Die Düsseldorfer räumten allerdings ein, dass eine Beteiligung unter 50 Prozent an einem gemeinsamen Konzern dann in Betracht komme, wenn das Angebot von Vodafone "um eine substanzielle Barkomponente ergänzt" werde. Auf Nachfrage von c't wollte man aber keine konkreten Angaben über die Mindesthöhe einer solchen "substanziellen Barkomponente" machen.

Nach Aussage eines Mannesmann-Sprechers verschweigt Vodafone in seinem deutschsprachigen Informationsmaterial nach wie vor große Risiken, so etwa den Wertverlust eines gemeinsamen Konzerns durch die Abtrennung des britischen Telekommunikationsunternehmens Orange. Mannesmann hat Orange erst im Oktober des letzten Jahres übernommen, die Abtrennung des Unternehmens wäre nach einer Fusion kartellrechtlich notwendig. Die "Perle Orange" habe aber bereits 1999 eine um 30 Prozent höhere Kundenzuwachsrate aufweisen können als Vodafone, erklärte Mannesmann. Es sei abzusehen, dass Orange bald die Nummer eins im britischen Mobilfunksektor sein werde. Eine Trennung von Orange werde also den Wert des gemeinsamen Unternehmens deutlich vermindern.

Die Londoner Börse habe Vodafone Ende der letzten Woche aufgefordert, alle relevanten Informationen nicht nur in englischer, sondern auch in deutscher Sprache zugänglich zu machen, sagte der Mannesmann-Sprecher weiter. Eine Umsetzung dieser Aufforderung stehe aber noch aus. (chr)