Jahr 2000: Panik nicht ausgeschlossen
Aus Furcht vor Computerpannen bereiten sich nordrhein-westfälische Behörden auf eine heiße Silvesternacht vor.
Aus Furcht vor Computerpannen bereiten sich nordrhein-westfälische Behörden auf eine heiße Silvesternacht vor. Das NRW-Innenministerium rechnet offenbar mit dem Schlimmsten und will zum Jahreswechsel mehrere Hundertschaften Polizei im bevölkerungsreichsten Bundesland verteilen. Dies geht aus einem internen Papier des Ministeriums hervor, auf das sich heute die Deutsche Presseagentur beruft. Demnach schließt die Behörde weder eine Massen-Panik noch den Zusammenbruch der Verkehrssysteme aus. Nach Informationen aus Kreisen der Polizei wurde bereits Mitte des Jahres eine Urlaubssperre für alle Beamten angeordnet.
Nach Einschätzung des Ministeriums gehen die größten Gefahren von einem möglichen Ausfall bei der Stromversorgung sowie von einem Zusammenbruch des Telefonnetzes aus. Zwar hätte ein hoher Prozentsatz der Energie-Versorger ihre Umstellungsarbeiten abgeschlossen und damit seien Ausfälle wenig wahrscheinlich. Dennoch seien "Störungen nicht hundertprozentig auszuschließen". Kritisch sei nach Einschätzung der Energieversorger in der Silvesternacht insbesondere die Zeit zwischen 21 Uhr und 6 Uhr früh. In der Folge eines Stromausfalls, so deutet der Bericht an, könnte es zu Plünderungen, Panik und Hysterie kommen.
Als möglich, wenn auch wenig wahrscheinlich, stuft das Ministerium Störungen im Telefonnetz ein. Dies könne das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung erheblich stören. Es könne "zu Reaktionen in der Bevölkerung kommen, die zurzeit nicht prognostizierbar sind." (em)