Umrüstung der Kabel zu Infobahnen wird teuer
Die Umrüstung der deutschen Fernsehkabelnetze zu Daten-Highways wird nach einer Studie viel mehr kosten als von der Telekom veranschlagt.
Die Kosten für die Aufrüstung der deutschen Fernsehkabelnetze werden deutlich höher sein als bisher angenommen. Dies hat eine aktuelle Bewertung der Unternehmensberatung McLoughlin Associates ergeben.
Die bisher nur als Sendewege genutzten Kabelnetze sollen von Investoren erworben und zu bidirektionalen Kommunikationsnetzen ausgebaut werden. So modernisiert würden sie sich sowohl für superschnelle Internet-Zugänge als auch für Telefoniedienste eignen. Den Aufwand für die Aufrüstung beziffert die Telekom vorsichtig mit rund 6,4 Mrd. Mark.
Doch das sind nicht die Gesamtkosten: Bei den zum Verkauf stehenden Kabelnetzen handelt es sich nur um die sogenannte Netzebene 3, die Signale bis zu den Grundstücksnetzen (Netzebene 4) bringt. Die Netzebene 4 ist überwiegend im Besitz privater Kabelnetzbetreiber und Immobilieneigentümer. Allein für diese Netzebene veranschlagt McLoughlin mindestens 6,9 Mrd. Mark. Weitere 900 Millionen Mark seien für die Modernisierung der Installationen von Ein- und Zweifamilienhäusern nötig. Die zusätzlichen Kosten für die Ausstattung angeschlossener Haushalte mit Kabelmodems blieb in den Berechnungen unberücksichtigt. (dz)