Indonesiens Computersysteme sollen lahmgelegt werden

Nobelpreisträger Ramos warnt Indonesiens Regierung vor den geplanten Angriffen einer internationalen Gruppe von Hackern, wenn Osttimor nicht die Unabhängigkeit erhalten sollte.

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Von
  • Florian Rötzer

In Osttimor, wo man sich unter blutigen Konflikten auf den von der UN beobachteten Volksentscheid am 30. August über die Unabhängigkeit von Indonesien oder eine größere Autonomie vorbereitet, wird jetzt gedroht, den Konflikt auf das Internet auszuweiten.

Der Nobelpreisträger Ramos Horta hat davor gewarnt, dass der Bürgerkrieg erst richtig beginnen werde, wenn der Volksentscheid nicht nur zur Unabhängigkeit führe und Betrug im Spiele sei. Dem Sydney Morning Herald berichtete er von dem "verzweifelten und wilden" Plan einer internationalen Gruppe von Hackern, die Indonesien lahmlegen will, wenn Indonesien den Volksentscheid zu sabotieren sucht.

Mehr als 100 Hacker, meist Jugendliche aus Europa und den USA, wollen angeblich einen Angriff auf die Computernetze des Landes durchführen. Ziele seien besonders die Banken, die Börse, Computersysteme der Regierung, des Militärs und der Luftfahrt. Geplant sei auch, einige spezielle Viren zu programmieren, um die indonesischen Kommunikationssysteme zu infizieren. Angeblich seien einige der Hacker mit ihm in Kontakt getreten und hätten ihm gezeigt, was sie zu tun vermögen: "Sie haben definitiv die Fähigkeit, dies durchzuführen", sagte er. Horta billige diesen Plan, solange dieser nicht das Leben von Menschen aufs Spiel setzt, wenn Indonesien Osttimor nicht die Unabhängigkeit gewähre.

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