Telekom übernimmt Mehrheit am debis Systemhaus

Die Deutsche Telekom übernimmt die Mehrheit der Anteile am debis Systemhaus.

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Von
  • Christian Rabanus

Die Deutsche Telekom übernimmt im Rahmen einer strategischen Partnerschaft mit DaimlerChrysler 50,1 Prozent der debis Systemhaus GmbH, dem größten herstellerunabhängigen IT-Dienstleister Deutschlands. Die restlichen 49,9 Prozent verbleiben bei DaimlerChrysler. Auch der Münchner Elektronik-Konzern Siemens hatte Interesse an dem Systemhaus, letztlich machte die Telekom aber offensichtlich das bessere Angebot. Über den Preis für die Transaktion vereinbarten Telekom und DaimlerChrysler allerdings Stillschweigen. Nach unbestätigten Spekulationen an der Börse soll der Preis zwischen 12 und 15 Milliarden Mark liegen.

Nach Angaben von Telekom-Chef Ron Sommer wird der Ex-Monopolist durch die Übernahme zum zweitgrößten Systemhaus Europas. DeTeSystem, das Telekom-eigene Systemhaus, beschäftigt knapp 1.650 Mitarbeiter und erreichte im Geschäftsjahr 1998 einen Umsatz von 3,4 Milliarden Mark. DeTeSystem operiert allerdings nur in Deutschland. Anders verhält es sich beim 1990 gegründeten debis Systemhaus: Knapp 30 Prozent des Umsatzes kam 1999 aus dem Auslandsgeschäft. Die bislang hunderprozentige Tochter der DaimlerChrysler Services (debis) AG ist in 22 Ländern aktiv. Sie beschäftigt derzeit über 20.000 Mitarbeiter weltweit, davon 5.000 außerhalb Deutschlands. Den Umsatz konnte das debis Systemhaus von 4,4 Milliarden Mark 1998 auf knapp 5,75 Milliarden Mark im vergangenen Jahr steigern. Den Großteil – 1999 waren es 75 Prozent – erwirtschaftet das debis Systemhaus außerhalb des DaimlerChrysler-Konzerns.

Ron Sommer ist mit diesem Deal ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Internationalisierung seines Konzerns gelungen. Sollten sich die bislang von der Telekom nicht kommentierten Spekulationen bewahrheiten, dass Sommer auch noch den amerikanischen IT-Anbieter Unisys kaufen werde, hätte die Telekom zumindest im IT-Dienstleistungssektor eine gute Position im globalen Markt erobert. Im Telekommunikationssektor dagegen will der Aufstieg zum Global Player einfach nicht recht gelingen. (chr)