Aldi-PC kein Schnäppchen

Beim neuesten Aldi-PC fĂĽr knapp 2000 Mark ist der Monitor nicht im Preis enthalten.

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Von
  • Georg Schnurer

Am Mittwoch offeriert Aldi wieder einmal einen PC für knapp 2000 DM. Dieses Mal gibt es für diesen Preis aber nur den Rechner, der als Zubehör angebotene 17-Zoll-Monitor schlägt noch einmal mit 379 DM zu Buche. Da stellt sich die Frage neu, ob sich das Schlangestehen lohnt.

Der von Medion gefertigte PC ist mit einem Pentium-III-Prozessor mit 667 MHz (133 MHz Front Side Bus) und 128 MByte RAM ausgestattet. Der PC133-Speicher (322) kommt auf einem Modul, ein DIMM-Sockel ist noch frei. Im Rechner werkelt ein von MSI für Medion produziertes Micro-ATX-Board (VIA 694X-Chipsatz) mit drei PCI-Steckplätzen und integriertem Soundinterface. Einen Steckplatz belegt das eingebaute 56K-PCI-Modem. Die 20-GByte-Festplatte stammt von Seagate (ST320423A, Ultra-ATA66), das 40fach-CD-ROM-Laufwerk von LiteOn. Die AGP-Karte mit TNT2-Grafikbeschleuniger verfügt über 32 MByte Bildspeicher und kommt ebenfalls von MSI. Zum Lieferumfang gehören eine PS/2-Maus und eine Tastatur sowie Microsoft Windows 98 SE und Word 2000.

Im Vergleich zu anderen PCs dieser Preisklasse sticht vor allem der schnelle Prozessor hervor. Doch sollte man sich nicht von der MHz-Zahl blenden lassen: Zum echten Schnäppchen wird dieser Aldi-PC dadurch nicht. Lidl etwa bot Mitte März einen Rechner von Fujitsu/Siemens mit Pentium-III-600 für 1977 DM an, der ein DVD-Laufwerk mit darauf abgestimmter ATI-Grafikkarte, eine 30-GByte-Festplatte und eine komfortable Multifunktionstastatur mit diversen programmierbaren Sondertasten aufwies. Auch die Software-Ausstattung war deutlich besser: Neben Windows 98 SE und Word 2000 waren Works, das Spiel Age of Empires II, MS-Money und der Encarta-Weltatlas 2000 im Lieferumfang enthalten. Allein die größere Platte und das DVD-Laufwerk machen ein Ausstattungsplus im Wert von gut 285 DM aus. Rechnet man den Mehrpreis für den Pentium-III-667 von rund 230 DM dagegen, so war das Lidl-Angebot selbst ohne Berücksichtigung der Software unterm Strich um rund 100 DM günstiger.

Einen detaillierten Testbericht über den neuen Aldi-PC wird es bei c't übrigens nicht geben. Bei der erfahrungsgemäß kurzen Angebotsdauer käme ein Testkauf zu spät, und die Bemühungen der Redaktion, vorab ein Testgerät zu erhalten, wurden sowohl von Aldi-Nord als auch von Aldi-Süd abgeschmettert: Man stelle grundsätzlich keine Testgeräte zur Verfügung, hieß es. Eine Ausnahme von dieser Regel will Aldi zumindest nicht für c't machen – ein Schelm, wer nun Böses denkt. (gs)