IFA

Philips rüstet 4K-TVs mit externem Player nach

Da Philips' 4K-Fernseher das beim Streaming von Ultra-HD-Videos meist benutzte Kompressionsverfahren selbst nicht beherrschen, bringt das Unternehmen nun eine Settop-Box mit entsprechendem Decoder heraus.

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Von
  • Nico Jurran

Philips hat auf seiner IFA-Pressekonferenz angekündigt, einen externen 4K-Player auf den deutschen Markt zu bringen. Das Gerät, auf dem Android L als Betriebssystem läuft, will man an Käufer von Philips' Ultra-HD-Fernsehern der 8000er- und 9000er-Serie des Modelljahrs 2014 kostenfrei abgeben; im freien Handel soll es im 1. Quartal 2015 für rund 250 Euro angeboten werden.

Philips will die 4K-Nachrüstbox im ersten Quartal 2015 auf den deutschen Mark bringen.

(Bild: Nico Jurran / heise online)

Bei dem UHD880 genannten Gerät handelt es sich konkret um einen Streaming-Client mit eingebautem HEVC-Decoder. Letzterer fehlt bislang bei allen Ultra-HDTV von Philips, was dummerweise auch für die auf der IFA präsentierten aktuellen Modelle gilt. Ein HEVC-Decoder ist jedoch nötig, um künftig die Videostreams von Diensten wie Netflix, Amazon, Maxdome und Videociety wiederzugeben. Die Unterstützung eines konkreten 4K-Streamingdienstes kündigte Philips in Berlin noch nicht an. Dies werde "zur gegebener Zeit" geschehen. Auf Nachfrage erklärte das Unternehmen jedoch, dass sich problemlos eine Netflix-App für den Player programmieren lasse; in anderen Ländern arbeite man bereits mit dem Dienst zusammen.

Ein Tuner ist in dem 4K-Player nicht eingebaut.

(Bild: Nico Jurran / heise online)

Die Verbindung zwischen Player und 4K-TV läuft laut Hersteller über HDMI 2.0 inklusive des Kopierschutzverfahrens HDCP 2.2. Übertragen werden Ultra-HD-Videos dabei mit einer Bildwiederholrate von bis zu 60 Bilden pro Sekunde. Ältere 4K-TVs von Philips aus dem Modelljahr 2013, die HDCP 2.2 noch nicht unterstützen, sollen zwar bedient werden – allerdings nur mit 4K-Inhalten, die mit HDCP bis Version 1.4 oder komplett unverschlüsselt übertragen werden. Zudem sind wegen des HDMI-1.4-Ports an den TVs dort 30 Bilder pro Sekunde das Höchste der Gefühle.

Im UHD880 ist kein Tuner eingebaut, sodass die Philips-Fernseher auch mit der Zusatzbox nicht in der Lage sind, etwa Astras neuen Ultra-HD-Demokanal zu empfangen, der ebenfalls HEVC-kodiert ausgestrahlt wird. Auch Sky kündigte bereits an, das effiziente Kompressionsverfahren bei der geplanten 4K-Ausstrahlung einsetzen zu wollen. (nij)