Niedersachsen fĂĽhrt digitale Signaturen ein
Die niedersächsische Landesverwaltung hat damit begonnen, alle Landesbediensteten mit digitalen Signaturen auszustatten.
Die niedersächsische Landesverwaltung hat mit der Deutschen Telekom eine Vereinbarung getroffen, die die Einführung von digitalen Signaturen im Landesdienst ermöglicht. Die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation hatte schon Anfang letzten Jahres die so genannte Wurzelinstanz für digitale Signaturen in Betrieb genommen; die Telekom wurde von der Behörde zur gleichen Zeit als Trust-Center für digitale Signaturen anerkannt. Seither bietet die Telefongesellschaft Chipkarten für diese elektronischen Unterschriften nach dem Signaturgesetz (SigG) an.
Bislang aber gab es praktische keine Anwendungen für digitale Signaturen, die elektronischen Zahlungs- und Briefverkehr absichern und authentisieren sollen. Niedersachsen will nun die elektronischen Unterschriften bei allen Mitarbeitern einführen -- seit Jahresbeginn würden bereits digitale Signaturen an Landesbedienstete ausgegeben, erklärte das niedersächsische Finanzministerium. Bislang seien rund 6400 Angestellte damit versorgt; nach Abschluss der Umstellung würden 12.000 Bedienstete an 700 Standorten mit elektronischen Unterschriften arbeiten. "Niedersachsen ist weltweit das erste Land, das diese zukunftsweisende Technologie flächendeckend einsetzt", heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums. Zukünftig sollen beispielsweise Zahlungsvorgänge am PC vollelektronisch und ohne Papierbelege abgewickelt werden.
Der niedersächsische Finanzminister Aller erklärte, durch die elektronische Abwicklung von Transaktionen verkürze sich die Bearbeitungszeit von Vorgängen, die bislang zehn Tage benötigten, auf ein bis zwei Tage. Josef Brauner, Vorstandsmitglied der Telekom, sieht darüber hinaus auch Vorteile auf die Bürger zukommen: "Neben erheblich verkürzten Bearbeitungszeiten ergeben sich neue Anwendungsmöglichkeiten wie zum Beispiel die elektronische Steuererklärung." (jk)