Run aufs Homebanking: 10 Millionen Online-Konten

Die Deutschen verlagern ihre Bankgeschäfte ins Internet. Ende letzten Jahres wurden bereits zehn Millionen Konten online geführt.

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Die Deutschen verlagern ihre Bankgeschäfte ins Internet. Nach Auskunft des Bundesverbands deutscher Banken wurden Ende letzten Jahres bereits zehn Millionen Konten online geführt – sieben mal mehr als noch 1995. Besonders beliebt sei es, Aktiengeschäfte übers Internet abzuwickeln. Diese Möglichkeit ist nach Ansicht des Verbandes auch der Hauptgrund für den Run auf das Homebanking. Außerdem werde das Serviceangebot ständig erweitert. Auch wenn dieses, ebenso wie die Kosten für das Cyber-Konto, von Bank zu Bank stark variieren kann – zum Standard gehöre mittlerweile die Kontostandsabfrage oder das Ausführen von Überweisungen, Daueraufträgen und Lastschriften. Einige Institute bieten zudem auch Beispielrechnungen für Kredite oder Geldanlagen online an.

Trotz des offensichtlichen Booms besteht für die Branche wenig Grund, sich in Zufriedenheit zu sonnen. Dazu muss noch zu viel im Bereich der Sicherheit getan werden, wie beispielsweise die jüngste Panne beim Internet-Emissionshaus net.IPO zeigt. Auch in puncto Service und Kundenfreundlichkeit scheinen einige Institute, in ihren Geschäftsräumen auf seriöse Beratung bedacht, die Definition des Internet als freies, unreglementiertes Medium allzu wörtlich zu nehmen. So kann es schon vorkommen, dass sie an der Schwelle zum Web-Space sämtliche Regeln aus der "konservativen Geschäftswelt" über Bord werfen – gerade so, als ob man im Internet keinen Ruf zu verlieren hätte. Teilweise waren die Online-Banken in der letzten Zeit dem Ansturm der Kunden nicht gewachsen, besonders, wenn es um die Zeichnung von neu ausgegebenen Aktien ging. Und auf der anderen Seite zeichnen sich beispielsweise einige Institute durch konsequentes Ignorieren von E-Mail-Anfragen aus oder benötigen bis zu einer Woche, um diese zu beantworten (siehe dazu den ausführlichen Bericht in c't 7/2000, S. 142). (atr)