Compaq: Gnadenstoß für Alpha-NT

Compaq gibt sein Engagement für die Alpha-Version von NT und damit auch Windows 2000 offenbar auf.

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Von
  • Peter Siering

Compaq gibt sein Engagement für die Alpha-Version von NT und damit auch Windows 2000 nach Berichten aus mehreren Nachrichtenquellen offenbar auf. Ein Indiz dafür ist die angekündigte Entlassung von 100 ehemaligen DEC-Mitarbeitern, die in Bellevue im US-Bundesstaat Washington - in unmittelbarer Nähe Microsofts - an der NT-Version für den Alpha arbeiten. Microsoft verliert damit die letzte RISC-Plattform, auf der NT und Windows 2000 derzeit noch laufen.

Die NT-Versionen für MIPS- und PowerPC-Prozessoren wurden schon vor einiger Zeit eingestellt. Als Grund dafür galt immer auch das mangelnde Engagement Microsofts für die jeweilige Plattform: So ließen angepasste Office-Versionen stets auf sich warten, wenn sie überhaupt erhältlich waren, und auch die Server-Produkte, etwa der SQL-Server, kamen verspätet oder liefen auf den alternativen Plattformen nicht befriedigend.

Der britische News-Dienst The Register zitiert in seiner Meldung den DEC/Compaq-Insider Terry Shannon. Nach seiner Meinung hat Compaq lediglich die Konsequenzen daraus gezogen, dass NT ohnehin nur auf einem kleinen Teil der halben Million installierter Alpha-Systeme im Einsatz ist.

Die anderen Alpha-Plattformen, OpenVMS, Tru64 Unix und Linux sollen nicht betroffen sein. Compaq hat angeblich in einer ersten Stellungnahme den Rauswurf der Entwickler in Bellevue bestätigt, gleichzeitig aber erklärt, dass davon nur die Entwicklung der 32-Bit-Version von Windows 2000 (und NT) betroffen sei. An Alpha als 64-Bit-NT-Plattform würde festgehalten. Die deutsche Pressestelle von Compaq wollte die Berichte nicht kommentieren. (ps)