Telekom schreckt TV-Kabelnetz-Interessenten ab
Die möglichen Käufer des TV-Kabelnetzes der Deutschen Telekom halten die Vertragsbedingungen für nicht akzeptabel.
Mehrere Kaufinteressenten für das TV-Kabelnetz der Deutschen Telekom, das mit Milliardenaufwand zum Daten-Highway ausgebaut werden soll, sind nach Informationen des Hamburger Magazins "Stern" nach Durchsicht der Bücher ernüchtert. Sie halten die Bedingungen des Verkaufs, der voraussichtlich noch in diesem Jahr beginnen wird, für nicht akzeptabel und prüfen nun, ob sie überhaupt verbindliche Angebote abgeben werden. Den vertraulichen Unterlagen zufolge plant die Telekom, in Zukunft über das Kabelnetz Internet-Telefonieren zu ermöglichen. Für das Jahr 2003 erwartet man einen Umsatz von 3,4 Milliarden Mark. Das ist den Bietern laut Stern zu wenig. Sie wollen das Kabel auch für Festnetz-Telefonate nutzen.
Außerdem fanden die Firmen einen Vertrag vor, dem zufolge der hundertprozentigen Telekom-Tochter Media Service GmbH für die Dauer von 10 Jahren die Nutzung des Hyperbandes überlassen werden soll. Mit dem Hyperband könnte rund ein Drittel der Kapazität des Kabelnetzes auch in Zukunft von der Telekom mit TV-Sendern belegt werden. Die Telekom hofft, durch den Verkauf des Netzes einen Erlös von rund 30 Milliarden Mark einzufahren. Zu den potenziellen Käufern zählen die Investmentfirma Callahan, der Kabelbetreiber UPC, die Deutsche Bank und der Stromkonzern Viag. (fm)