Java macht sich nĂĽtzlich

Auf der diesjährigen CeBit stellen die Firmen ihre Java-Application-Server deutlich stärker in den Mittelpunkt als die Entwicklungsumgebungen.

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Schluss mit der Applet-Programmierung! Java hat offensichtlich seinen Platz gefunden und macht sich auf dem Server nützlich. Auf der diesjährigen CeBit stellen die Firmen ihre Java-Application-Server deutlich stärker in den Mittelpunkt als die Programmierwerkzeuge. Entwickler finden aber trotzdem bei den üblichen Verdächtigen frische Versionen der Entwicklungsumgebungen. Die gute Nachricht für die Linux-Gemeinde: Auf der Java-Entwickler-Workstation fühlt sich der Pinguin ebenso wohl wie auf dem Deployment-Server.

IBM (Halle 2, Stand D28) bringt Visual Age for Java in der Version 3 zum ersten Mal für Linux heraus. Zusätzlich unterstützt IBM neben Windows nach wie vor OS/2. Zielplattform ist noch das JDK 1.1; Windows-Entwickler dürfen alternativ ein Early Adopters Environment mit Unterstützung für Java 2 (JDK 1.2) einsetzen.

Namenskünstler Borland/Inprise (Halle 3, Stand B15) möchte die Version 3.5 des JBuilder bis zur CeBIT fertigstellen. Große Sprünge dürfen die Entwickler allerdings nicht erwarten. Der nächste große Schritt ist für die Version 4 geplant, die auf das JDK 1.3 aufsetzen soll, das nicht -- wie ursprünglich vorgesehen -- diesen Sommer erscheint wird. Auf der CeBIT zu sehen sein wird aber eine neue Version des Application-Server. EJB 1.1, RMI über IIOP und der integrierte CORBA-ORB gehören zu den Highlights.

Visual Café glänzt mehr mit einem neuen Besitzer als neuen Features. Durch die Übernahme von Symantecs Internet-Division besitzt BEA (Halle 3, Stand C14), mit dem hauseigenen Weblogic IBMs stärkster Konkurrenten um die Marktanteile im Application-Server-Markt, eine eigene Java-Entwicklungsumgebung.

Sun (Halle 1, Stand 8a2) als die Mutter von Java hat sich im letzten Jahr ebenfalls durch Zukauf wieder den Entwicklungsumgebungen zugewandt. Mit Forté kam eine anspruchsvolle Team-Entwicklungsumgebung mit ins Boot, die in erster Linie der Unterstützung des Application-Servers iPlanet dient. Das kostenlose NetBeans glänzt durch den modularen Aufbau, mit dem der Entwickler die Umgebung nach seinen Bedürfnissen zusammenbaut. Sun hat NetBeans in die Forté-Familie aufgenommen und in Forté for Java Community Edition umgetauft.

Mit Blick auf dynamische Web-Sites spielen Java Server Pages (JSP) eine wachsende Rolle. Die Application-Server unterstĂĽtzen JSP, aber das Erstellen dieser Seiten ist zum GroĂźteil noch Handarbeit. Der HTML-Editor Homesite von Allaire bietet zumindest eine farbliche Kennzeichnung der JSPs. In NetObjects frischgebackenen Fusion 5 ist bei JSP-UnterstĂĽtzung ebenso Fehlanzeige wie in Macromedias Dreamweaver 3. Beide Firmen haben jeweils ein separates Angebot zur visuellen Erstellung von JSPs: NetObject Authoring Server und Macromedia Drumbeat 2000. Auf der CeBit sind die Produkte von Macromedia und NetObjects bei Softline (Halle 4, Stand B12) zu sehen. (Rainald Menge) (jk)