AOL im Hintertreffen

AOL startet heute in GroĂźbritannien den gebĂĽhrenfreien Internet-Zugang "Netscape Online". Auch in Deutschland ist ein neues Tarifmodell geplant.

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AOL startet heute in Großbritannien den gebührenfreien Internet-Zugang "Netscape Online". Die Nutzer müssen dabei lediglich Telefongebühren für ein Ortsgespräch bezahlen, wovon ein Teil an den Provider fließt. Mit diesem Geschäftsmodell hatte die Freeserve PLC innerhalb von vier Monaten über eine Million registrierte Kunden gewonnen und damit AOL überholt. Mit Netscape Online und einer agressiven Anzeigenkampagne will der Online-Dienst nun wieder Nummer 1 in Großbritannien werden.

In Deutschland liegt AOL mit 900.000 Mitgliedern weit hinter dem Marktführer T-Online (3,4 Millionen) zurück. Schlimmer noch: Der Anteil der Internetnutzer, die sich über AOL-Deutschland schon einmal eingewählt haben, ist nach einer Studie der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) sogar um 22 Prozent gefallen. Eine 200 Millionen Mark teure Marketinginitiative unter dem Titel "Operation Jump" soll die Position von AOL nun wieder stärken. Im Mittelpunkt steht ein neues Tarifmodell mit einer Monatspauschale und darüber hinaus nur Telefongebühren zu einem ermäßigten Sondertarif. Wie hoch die Gebühren genau ausfallen, will AOL auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin am kommenden Wochende bekanntgeben. Derzeit wird von unter 20 Mark für die Pauschale und zwischen 3 und 4 Pfennig pro Verbindungsminute gemunkelt. (ad)