glibc 2.20: Wenig neue Features, dafĂĽr Bugfixes und Performance-Arbeiten

Die Laufzeitbibliothek fĂĽr C-Programme unterstĂĽtzt in ihrer aktuellen AusfĂĽhrung nun "file description locks".

vorlesen Druckansicht 4 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Die Version 2.20 der GNU C Library (glibc) steht zur Verfügung. Die mit Blick auf Portabilität und hohe Performance entwickelte Laufzeitbibliothek für C-Programme verwenden viele GNU- und die meisten Linux-Systeme, wo sie Systemaufrufe und verschiedene grundlegende Funktionen (zum Beispiel malloc, open, printf) bereitstellt.

Allzu viele Änderungen gegenüber der im Frühjahr erschienenen Vorgängerversion umfasst glibc 2.20 nicht. Dafür haben die Entwickler viele Fehler, darunter auch sicherheitsrelevante, beseitigt. Außerdem haben sie an der Performance geschraubt, was insbesondere unter ARMv7- und AArch64-Architekturen auffallen sollte, wo Entwickler von ARM einen Patch zu besseren String-Operationen eingebracht hatten.

Entfernt wurde darüber hinaus der schon länger nicht mehr funktionstüchtige AM33-Port. Und bei der Unterstützung für IBMs s390 und s390x haben sich die Entwickler von einer mit glibc 2.19 eingeführten Neuerung wieder verabschiedet, die nicht kompatibel mit älteren glbic-Versionen nutzenden Programmen war. Deswegen sind mit glibc 2.19 kompilierte Programme an das neue Release der Laufzeitbibliothek anzupassen.

Neu sind in glibc 2.20 Funktionen zum Sperren von Dateibeschreibungen. Das hierfür zuständige Interface wurde deswegen insofern erweitert, dass sich über die Funktionen F_OFD_GETLK, F_OFD_SETLK, und F_OFD_SETLKW mit Dateibeschreibungen arbeiten lässt. Das in der Ankündigung als "file description locks" bezeichnete Feature bezieht sich auf geöffnete Dateien und nicht einen Prozess wie bei den namensähnlichen Dateideskriptoren ("file descriptors").

Wird das neue Release unter Linux ausgeführt, wird dafür minimal die Kernel-Version 2.6.32 benötigt. (ane)