Intel bringt das Edison-Modul für Bastler "im Herbst"

Ab 50 US-Dollar soll Edison in den nächsten Monaten zu kaufen sein, dazu gibt es unter anderem eine Arduino-kompatible Adapterplatine. Das winzige Modul integriert Atom- und Quark-Rechenwerke.

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Intel Edison: Etwas größer als eine SD-Karte, aber mit drei CPU-Kernen, 1 GByte RAM und WLAN.

(Bild: Intel)

Endlich verrät Intel genaue Spezifikationen zum schon länger angekündigten Entwicklermodul Edison. Es zielt auf Bastler, Maker und professionelle Entwickler, Intel will vor allem das "Internet der Dinge" (IoT) erobern. Um den Start zu erleichtern, liefert Intel Adapterplatinen und Software-Unterstützung. Edison-Entwickler sollen eine Community bilden, die Intel-Webseite ist dafür vorbereitet; nebenbei sind dort auch Details zum Galileo 2 aufgetaucht.

Eine kleine Überraschung ist die Hardware-Ausstattung: Es gibt nicht etwa zwei Edison-Versionen mit Atom- oder Quark-SoCs, sondern eine mit beidem. Das 3,9 Millimeter starke Modul integriert auf einer Fläche von 35,5 Millimetern mal 25 Millimetern das eigentliche 22-nm-SoC mit den drei CPU-Kernen, das in PoP-Bauform aufgestapelte RAM (1 GByte LPDDR3), 4 GByte Flash-Speicher (eMMC), den WLAN-Chip Broadcom BCM43340 (Dual-Band), Bluetooth 4.0, eine Antenne und einen Antennenanschluss sowie einen 70-poligen Steckverbinder. Die minimale Leistungsaufnahme im Standby ohne Funk soll 13 Milliwatt betragen, mit Bluetooth 21,5 mW und mit WLAN 35 mW. Bluetooth Low Energy (BLE/Bluetooth Smart) soll im vierten Quartal folgen – ob das eine andere Hardware bedeutet, ist offen.

Intel Edison (7 Bilder)

Edison auf der Arduino-Adapterplatine
(Bild: Intel)

Die beiden Atom-Kerne unterstützen Hyper-Threading und erreichen bis zu 500 MHz, der 32-Bit-Quark läuft mit 100 MHz. Die 70 Kontakte können als 40 GPIOs konfiguriert werden, zur Auswahl stehen Schnittstellen wie SD, USB 2.0 OTG, I2C, I2S, SPI, UART. 4 GPIOs unterstützen PWM.

Damit man gleich mit dem Programmieren loslegen kann, liefert Intel gegen Aufpreis zunächst zwei verschiedene Adapterplatinen. Die größere ist kompatibel zum Arduino Uno – mit 4 statt 6 PWM-GPIOs –, eine kleinere dient als "Break-Out"-Adapter: Hier kommt man über Lötaugen direkt an die GPIOs mit 1,8 Volt Spannung heran. Außerdem gibt es USB-Buchsen, einen Anschluss für ein Netzteil (7 bis 15 Volt) und eine Schaltung zum Laden von Akkus. Das Arduino-Kit kostet laut Intel 85 US-Dollar, das Breakout-Kit 60 US-Dollar und ein Edison alleine 50 US-Dollar.

Das US-Unternehmen Sparkfun hat eine ganze Reihe weiterer Adapterplatinen entwickelt und verspricht, den Edison in verschiedenen Kits "in diesem Herbst" ausliefern zu können. Ansonsten nennt Intel bisher nur den Maker Shed als Lieferanten, der für die beiden Intel-Kits andere Preise verlangt, nämlich 75 und 107 US-Dollar.

Als Betriebssystem für den Edison stellt Intel ein Image von Yocto Linux v1.6 bereit, der Mikrocontroller (MCU: Quark X1000) läuft unter einem RTOS. SDKs gibt es für Windows, Mac OS X und Linux. In (Video-)Anleitungen wird erklärt, wie das Firmware-Image in den Edison geflasht wird. (ciw)