Amazon zieht sich aus P2P-Geldtransfers zurück

Der US-Dienst WebPay wird eingestellt. Ab 13. Oktober bietet Amazon keine privaten Überweisungen mehr an.

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Amazon Payments wird keine Überweisungen zwischen Privatpersonen in den USA mehr ermöglichen. Der entsprechende Dienst namens Amazon WebPay wird zum 13. Oktober eingestellt. Das hat Amazon am Donnerstag in seinem jährlichen Rundmail an die Nutzer von Amazon Payments mitgeteilt.

WebPay ermöglicht gegenwärtig noch die spesenfreie Überweisung an eine andere Person, deren E-Mail-Adresse man kennt und die ebenfalls für WebPay registriert ist. Es ist auch möglich, einen anderen Teilnehmer um eine Geldüberweisung zu ersuchen. Für die Registrierung braucht man eine US-Sozialversicherungsnummer und eine Rechnungsadresse in den Vereinigten Staaten.

Ein fiktiver Scheck aus Kanada. US-Schecks sind sehr ähnlich.

(Bild: Airodyssey at the English language Wikipedia, CC BY-SA 3.0 Unported )

In Nordamerika sind Überweisungen zwischen Konten bei verschiedenen Banken unüblich, weil die Spesen prohibitiv hoch sind. Nicht selten fallen zweistellige Dollar-Beträge sowohl beim Auftraggeber als auch beim Empfänger an. Schecks sind zwar vergleichsweise billig bis spesenfrei, aber umständlich.

Diese Marktsituation ist ein Eckpfeiler des Erfolges von Paypal in Nordamerika. Amazon WebPay dagegen konnte nie eine kritische Masse an Nutzern für sich gewinnen. "Wir gehen nicht wesentlich besser an einen Schmerzpunkt der Kunden heran, als irgend jemand anderer", heißt es in den FAQ als Begründung der Einstellung, "Wir haben viel darüber gelernt, wie und wann Kunden Geld überweisen möchten, und werden nach Möglichkeiten Ausschau halten, diese Lehren in Zukunft auszunutzen."

2011 hatte Amazon Payments den Dienst TextPayMe eingestellt. Er ähnelte WebPay. Statt über die E-Mail-Adresse wurden Überweisungen aber mittels SMS angestoßen. (ds)