219 Millionen Sterne: Umfangreichster Katalog der Milchstraße erstellt

Nach mehr als zehn Jahren Arbeit haben Astronomen nun die bislang detaillierteste Karte der Milchstraße erstellt. Sie soll unter anderem ein neues Verständnis der Struktur dieser Galaxie ermöglichen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 78 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Ein internationales Astronomenteam hat 219 Millionen Sterne der Milchstraße kartiert und damit den bislang umfangreichsten Katalog unserer Heimatgalaxie vorgelegt. Aus den Daten erstellten die Forscher eine außergewöhnlich detailreiche Karte der Milchstraße, die neue Einblicke in deren Struktur gibt. Das Team um Geert Barentsen von der britischen Universität von Hertfordshire in Hatfield stellt das Ergebnis seiner zehn Jahre langen Kartierung im Fachblatt Monthly Notices of the Royal Astronomical Society (MNRAS) vor.

Ein Ausschnitt aus der neuen Himmelskarte

(Bild: Hywel Farnhill, University of Hertfordshire)

Die Milchstraße, die sich in einer dunklen Nacht als schimmerndes Band über den irdischen Himmel zieht, ist eine gigantische scheibenförmige Ansammlung von Sternen. Da auch unser Sonnensystem Teil der Milchstraße ist, können wir nur von der Seite in diese Scheibe hineinblicken. Aus dieser Perspektive ist es schwierig, die genaue Struktur unserer Heimatgalaxie zu erkennen, die einen Durchmesser von etwa 100.000 Lichtjahren hat, also knapp einer Trilliarde Kilometer.

Astronomen schätzen, dass es mindestens 100 Milliarden Sterne in der Milchstraße gibt. Davon ist von der Erde aus nur ein Bruchteil zu sehen. Mit dem Isaac-Newton-Teleskop auf den Kanaren kartierten die Forscher sämtliche sichtbaren Sterne der Milchstraße, die heller sind als die sogenannte 20. Größe – das sind Sterne, die noch eine Million Mal schwächer leuchten als mit dem bloßen Auge zu sehen.

Die neue und nun auch zugängliche Karte zeigt, wie die Dichte der Sterne in der Milchstraße schwankt und liefert damit Informationen über die Struktur. Sie könne auch für Tests für mathematische Modelle der Milchstraße dienen, erläuterte die Royal Astronomical Society. (mho)