iOS 8: Dritt-Tastaturen wollen "vollen Zugriff"

Apple lässt erstmals Alternativ-Tastaturen systemweit zu. Diese laufen in einem abgesicherten Modus, der das Übertragen des Getippten verhindern soll. Viele Dritt-Keyboards fordern aber vollen Zugriff.

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Von
  • Leo Becker

Dritt-Tastaturen wünschen gerne den "vollen Zugriff".

Systemweite Dritt-Tastaturen sind eine der großen Neuerungen in iOS 8 und erfreuen sich bereits reger Nachfrage, wie ein Blick in die App-Store-Charts zeigt.

Die Keyboard-Alternativen finden sich nach Installation der App etwas versteckt in den iOS-Einstellungen unter Allgemein/Tastatur/Tastaturen/Tastatur hinzufügen. Aktiviert der Nutzer sie dort, stehen diese anschließend systemweit zur Verfügung – außer für Eingaben von Passwörtern.

Die Dritt-Tastaturen laufen standardmäßig in einem besonders restriktiven Modus, der keine Netzwerkverbindungen zulässt, betont Apple – damit soll das Übermitteln von Nutzereingaben verhindert werden.

Viele der Keyboards wünschen allerdings den "vollen Zugriff" ("Full Access"), der auch das Übertragen der Daten erlaubt. Damit sollen beispielsweise häufige Tippfehler erkannt werden und schlauere Wortvorschläge möglich sein.

Apple warnt, dass die Tastatur mit vollem Zugriff allerdings nicht nur sämtliche Eingaben an Server des Entwicklers übermitteln kann, sondern die zugehörige App – wie andere Apps auch – in der Lage ist, persönliche Daten auszulesen. Darunter fallen beispielsweise Fotos oder der Standort, falls der Nutzer der App diese Rechte eingeräumt hat.

Schaltet man den vollen Zugriff einmal ein und anschließend wieder ab, kann es dennoch sein, dass die App weiterhin Daten ausliest und diese überträgt, falls der Zugriff zu einem späteren Zeitpunkt nochmals gewährt wird, warnt der iPhone-Hersteller. Bevor der "volle Zugriff" erlaubt wird, sollten Nutzer also überlegen, ob sie dem Anbieter der Tastatur vertrauen. (lbe)