Filmstudios wollen VPN-Zugriff auf US-Netflix verhindern

Mit dem erwarteten Start von Netflix in Australien planen die ersten Filmstudios, den Videodienst aufzufordern, einen Zugriff von Down Under auf Netflix USA per VPN künftig zu unterbinden.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Jurran
Videostreaming-Dienst Netflix

Die Erwartungen an die US-amerikanische Video-Flatrate Netflix stiegen zum Deutschlandstart ins Unermessliche, vor allem Serien-Fans erhoffen sich schnelleren Zugriff auf Episoden mit Originalton. Etablierte VoD-Dienste reagierten schon im Vorfeld; die Konkurrenz wird Netflix das Leben nicht einfach machen.

Wer das hiesige Film- und Seriensortiment des jüngst in Deutschland gestarteten Videostreamingdiestes Netflix mit dem der Muttergesellschaft in den USA vergleicht, merkt schnell, dass sich das Angebot von Netflix USA recht stark von dem des deutschen Ablegers unterscheidet. Tatsächlich müssen Videodienste generell für jeden Land die Rechte gesondert mit den Inhaltelieferanten aushandeln.Da ist es kaum verwunderlich, dass mancher Nutzer per VPN auf ausländische Anbieter zugreift. Auch bei Netflix ist dies möglich, wie c't bereits im Beitrag "Fernsehfreiheit" in Ausgabe 8/13 beschrieb. Allerdings dürfte die Sprachbarriere viele Deutsche von diesem Schritt abhalten.

Ganz anders sieht die Situation hingegen in Australien aus, wo nach Erhebungen mehr als ein Viertel aller Anwender mit einem Bezahlabo für Medieninhalte per VPN auf Netflix USA zugreifen. Allerdings ist Netflix in Australien selbst bislang auch nicht vertreten. Dies soll sich nach neuesten Medienberichten allerdings in absehbarer Zeit ändern.

Manche Filmstudios sind offenbar der Meinung, dass sie die dafür notwendigen Verhandlungen um die Lizenzvergabe an Netflix für den australischen Markt in eine günstige Position bringen. Nach Medienberichten sollen so bereits mehrere Mitglieder der Branchenvereinigung "Australian Home Entertainment Distributors Association" (AHEDA), zu der unter anderem Warner Bros. und Universal Sony Pictures gehören, deren CEO Simon Bush in dieser Angelegenheit angesprochen haben.

Bush bestätigte gegenüber der Presse "aktuelle Diskussionen" um Geoblocking und eine im Raum stehende Forderung, den VPN-Zugriff aus Australien auf Netflix USA so schnell wie möglich zu unterbinden – und nicht erst nach einem offiziellen Start von Netflix in Australien. Er nannte aber kein Hollywoodstudio beim Namen. (nij)