USA: Millionenstrafe für Bitcoin-Schneeballsystem

Über 730.000 Bitcoins an Anlegergeldern soll ein US-Amerikaner mit einem Schneeballsystem angelockt haben, das Zinsen von sieben Prozent pro Woche versprach. Nun verurteilte ihn ein US-Gericht dafür zu über 40 Millionen US-Dollar Strafe.

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Ein US-Amerikaner wurde von einem texanischen Bezirksgericht zu einer Strafe von 40,7 Millionen US-Dollar verurteilt, weil er ein Schneeballsystem mit Bitcoins betrieben hat. So soll er mindestens von Februar 2011 bis August 2012 unter dem Pseudonym "pirateat40" online die Geldanlage in seinen "Bitcoins Savings and Trust“ offeriert haben – mit Zinsen von sieben Prozent pro Woche.

Sieben Prozent pro Woche versprach der "pirateat40" seinen Anlegern

(Bild: Screenshot)

Mit diesem Angebot konnte er laut Gerichtsurteil rund 732.000 Bitcoins an Anlegergeldern anziehen. Nach heutigem Wechselkurs wären das rund 230 Millionen US-Dollar, gegen Ende des Schneeballsystems lag der Wert allerdings eher um die 5 Millionen US-Dollar. Davon sollen rund 550.000 Bitcoins als Auszahlung oder Zinsen zurück an die Anleger geflossen sein. Rund 180.000 Bitcoins soll "pirateat40" in die eigene Tasche gesteckt haben.

Dabei gab er unter anderem vor, seine vermeintlichen Gewinne durch Arbitragenhandel im großen Stil zu erwirtschaften, wobei er auf Anfragen hin von Bitcoin-Verkäufen an solvente Privatinteressenten sprach. Laut Gericht fanden diese Geschäfte aber gar nicht statt. Der Mann soll sich unter anderem mit wenig Erfolg im Daytrading versucht haben, die Auszahlungen wurden über Gelder neuer Anleger bestritten.

Im August 2012 brach das Schneeballsystem mangels Liquidität schließlich zusammen. Insgesamt sollen rund 80 Anleger darauf reingefallen sein, der insgesamt entstandene Schaden soll sich laut Gericht auf rund 265.000 Bitcoins belaufen. Im Juli 2013 hatte die US-Börsenaufsicht SEC Klage gegen den Betreiber des Schneeballsystems eingereicht. (axk)