US-Datenschützer fühlen Yahoo auf den Zahn
Die Datenschutzwächter der amerikanischen FTC nehmen Yahoos Datenerhebungsmethoden unter die Lupe.
Die Datenschutzwächter der amerikanischen FTC (Federal Trade Commmission) nehmen Yahoos Datenerhebungsmethoden unter die Lupe. Schon vor etwa einem Monat hat die FTC damit begonnen, die Praktiken einiger Betreiber von Web-Seiten zu untersuchen, darunter das Gesundheitsangebot HealthCentral.com oder die Frauenseite iVillage.com. Die Anbieter stehen im Verdacht, unvollständig Auskunft darüber zu geben, welche Kundeninformationen gesammelt und wie sie letztendlich verwendet werden. Dadurch werde die Privatsphäre dieser Kunden verletzt. Die betroffenen Firmen bestreiten die Vorwürfe. Den Stein brachte ein Report der Interessengruppe California Healthcare Foundation ins Rollen, der bei einer Reihe von Internet-Gesundheitsseiten die Datenschutzbestimmungen nur unzureichend erfüllt sah.
Auch die Anfragen an Yahoo seien durch den Report ausgelöst worden, so Unternehmenssprecherin Diane Hunt. Allerdings besteht kein Zusammenhang mit einer anderen derzeit laufenden FTC-Untersuchung, die sich mit der Zusammenführung von personen- und nutzungsbezogenen Daten durch die Werbebranche befasst, versicherten Yahoo und FTC-Offizielle. "Die FTC hat uns gebeten, unsere Datenerhebungsmethoden zu erläutern. Wir geben freiwillig Auskunft, um ihnen dabei zu helfen, unsere Praktiken zu verstehen."
Bei dem Portal-Provider betrachtet man das Vorgehen der Datenschützer alles andere als gelassen. Denn die Internet-Community GeoCities, die Yahoo im Mai letzten Jahres gekauft hatte, muß schon mit der Auflage leben, spezielle Daten nicht sammeln zu dürfen. Bei Yahoo befürchtet man nun weitere Einschränkungen: "Jeder Fehler, durch den wir unseren eigenen Datenschutzverpflichtungen, der GeoCities-Auflage, den FTC-Bestimmungen oder anderen Datenschutzgesetzen nicht gerecht werden, könnte Maßnahmen der FTC oder anderer hervorrufen, die möglicherweise einen nachteiligen Effekt auf unsere Geschäftstätigkeit haben könnten", heißt es in einem Yahoo-Bericht, den das Wall Street Journal zitiert. (atr)