Oracle: Wir sind der größte Cloud-Anbieter
Auf der diesjährigen Konferenz Open World kündigte der bisherige Oracle-CEO neue Cloud-Angebote an. Die Firma will Software-, Infrastruktur- und Software-as-a-Service bereitstellen und das Angebot mit Akquisitionen ausbauen.
- Harald Weiss
Ex-Oracle-CEO Larry Ellison nahm seine neue Rolle als Chief Technology Officer ernst und präsentierte in seiner Keynote auf der Oracle Open World Neuheiten, die vorwiegend das Cloud-Angebot der Firma betreffen. "Wir haben die meisten Business-Anwendungen in unserem SaaS-Portfolio, wir haben die meisten Business-Cloud-Kunden und wir sind am breitesten von allen Cloud-Anbietern aufgestellt", sagte er selbstbewusst. Dazu verwies er auf die drei Ebenen, auf denen das Unternehmen aktiv ist: SaaS, PaaS und IaaS. Den beiden großen Konkurrenten Salesforce und Amazon unterstellte Ellison, sie seien "zu schmal aufgestellt", um langfristig erfolgreich zu sein. "Salesforce und SAPs SuccessFactors verlassen sich mit ihren SaaS-Angeboten auf unsere Datenbank – und das wird seine guten Gründe haben", spielte er auf die Konkurrenz an. Auch preislich will sich Oracle an ihr messen. "Wir werden unsere Preise nach dem ausrichten, was Amazon, Salesforce und Microsoft verlangen, wir werden auf keinen Fall teurer sein", versprach der neue CTO.
Als besondere Fähigkeit der Oracle-Cloud bezeichnet Ellison das Verschieben zwischen ihr und einer Private-Cloud hin. So ließen sich die Oracle-Datenbank und alle Java-Anwendungen "auf Knopfdruck“ bewegen, ohne dass irgendetwas am Code geändert werden müsse.
Oracle sieht seine Zukunft eindeutig in der Cloud. Obwohl die Umsätze damit noch gering sind, plant das Unternehmen weitere Akquisitionen und Investitionen. Oracles EMEA-Chef Loic le Guisquet kündigte an, dass hierzu zwei neue Rechenzentren in Deutschland geschaffen werden sollen (Frankfurt/Main und München), die noch in diesem Jahr in Betrieb gehen sollen. Auf Nachfrage wollte er aber nicht bestätigen, dass die dort gespeicherten Daten vollständig unter den EU-Rechtsschutz fallen. "Dieses ist ein kompliziertes Problem, das ich immer sehr ausgiebig mit unseren Kunden diskutieren muss", lautete seine ausweichende Antwort. Er begründete deshalb die Hintergründe für die neuen Rechenzentren mit besserer Leistung und größerer Kundennähe. Außerdem gibt es eine Kooperation mit Vodafone, die ebenfalls der Verbesserung und der Erweiterung von Oracles Cloud-Services dienen soll.
Außerdem gab es Neuigkeiten bei der Hardware. Das Flash-Storage-System FS1 soll bei halbem Preis wesentlich schneller sein als EMCs XtremeIO. Eine weitere Neuankündigung war die "Zero Data Loss Recovery Appliance", die alle Veränderungen an der Datenbank in Realtime protokolliert, sodass eine Wiederherstellung ohne Datenverlust möglich ist. (ck)