Viag bringt neues Mobilnetz-Roaming
Der Mobilfunknetzbetreiber Viag Interkom will ab Ende April eine neue Funktion zum Übergang in andere Netze während laufender Gespräche einführen.
Der Mobilfunknetzbetreiber Viag Interkom will Ende April bis Anfang Mai eine neue und in Deutschland bislang einmalige Funktion in seinem Mobilfunknetz E2 einführen: Das sogenannte Handover vom E2- ins D1-Mobilfunknetz während laufender Gespräche. Bislang gibt es zwischen E2 und D1 lediglich einen automatischen Netzwechsel, der aber keine Übergabe von aktiven Verbindungen einschließt. Künftig sollen Gespräche beim Verlassen des Viag-Netzes automatisch vom T-Mobil-Netz übernommen werden, sofern letzteres verfügbar ist.
Dieses Handover wird jedoch Viags gegenwärtige Versorgungslücken in Stadtgebieten nicht verbessern. Denn es soll nur in Randbereichen der City-Zonen des Telefon-Konzerns beim Übergang in Gebiete zum Einsatz kommen, in denen Viag keine Netzabdeckung aufgebaut hat. In manchen City-Zonen sollen die randständigen Mobilfunkzellen diesen Service bereits bieten – das Handy muss natürlich auf den automatischen Netzwechsel eingestellt sein.
Die Gesprächsübergabe in der umgekehrten Richtung vom D1- zum E2-Netz sei nicht geplant, da das D1-Netz auch in Viag-Regionen vorhanden ist, heißt es. Immerhin soll die Verbindung auch dann aufrecht erhalten bleiben, wenn ein in das D1-Netz eingebuchtes Viag-Handy in eine der "verbotenen" Zonen vordringt, in der es sich nach der Einschränkung des nationalen Roamings nicht mehr in das D1-Netz einbuchen darf. In diesem Fall soll man das Gespräch im D1-Netz zu Ende führen können, bevor das Handy wieder ins Viag-Netz wechselt. Die klappte bei unseren bisherigen Versuchen in Hannover jedoch nicht – die Verbindung brach bei Betreten der "verbotenen Zone" ab.
Theoretisch wäre ein Netzwechsel wärhend laufender Gespräche auch zwischen den anderen Mobilfunknetzen denkbar – die Nutzer würden ihn sicherlich auch mit einem Preisaufschlag akzeptieren. Doch bislang führen anscheinend nur die Not der Viag-Netzbetreiber ob der mangelnden Flächendeckung und der Geschäftssinn von T-Mobil zu einer – einseitigen – Zusammenarbeit. (dz)