Cross-Plattform-Entwicklung: IBM und Xamarin ziehen an einem Strang

Das Start-up-Unternehmen Xamarin hat seine Konferenz Evolve genutzt, um etliche neue Produkte und eine wichtige Partnerschaft mit Big Blue vorzustellen.

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Von
  • Alexander Neumann

Auf der Entwicklerkonferenz Evolve haben Ausrichter Xamarin und IBM eine Partnerschaft bekannt gegeben, in deren Zuge Big Blue Xamarins Plattform zur App-Entwicklung in Worklight, IBMs Werkzeug zur Entwicklung von Cross-Plattform-Apps, integriert. Es ist wohl das erste Mal, dass IBM für Worklight eine solche Kooperation sucht. Das ist neben der Teilnehmerzahl von rund 1200 Besuchern auf der Evolve und mittlerweile 75.000 registrierten Entwicklern ein bemerkenswertes Signal für die zunehmende Relevanz des Start-up-Unternehmens, das 2011 infolge der Entlassung des früheren Teams zur Entwicklung von Mono durch Novell entstanden ist.

Mit Xamarins Entwicklungswerkzeugen lassen sich auf Basis desselben C#-Codes Apps für iOS, Mac OS X, Windows-Systeme und Android erstellen. Entwickler können zum Schreiben ihrer Apps Xamarins eigene IDE oder – dank einer Partnerschaft mit Microsoft – Visual Studio verwenden. Die Integration mit IBMs Plattform funktioniert über den Worklight Server, der als Vermittlungstechnik zwischen der mobilen App und dem Backend-System agiert. Er kümmert sich hierbei um die Datensynchronisation, den Datenzugriff und die Konvertierung in für mobile Geräte angepasste Formate.

Die Partnerschaft ist nicht die einzige Ankündigung auf der Evolve. So wurde Xamarins Test Cloud, ein Service für automatisierte und an echte mobile Geräte angepasste Oberflächentests, um Videoaufzeichnungen und die Möglichkeit erweitert, Testzeiten zu verkürzen, indem sich die Tests simultan für mehrere Geräten durchführen lassen.

Zwei neue Produkte sind Xamarins eigener Android-Emulator, der deutlich schneller als der von Google sein soll, und Xamarin Insights, ein App-Monitoring-Service, mit dem sich Fehler, Ausnahmesituationen und Abstürze sehr schnell feststellen lassen sollen. Innerhalb der nächsten sechs Monate, während der Preview-Phase, steht der Dienst kostenlos zur Verfügung. Danach wird es wohl sowohl ein kostenloses als auch ein kostenpflichtiges Angebot für diejenigen geben, die den Service im Unternehmen einzusetzen wünschen.

Der unter Windows und OS X laufende Emulator hat derzeit noch den Status "Preview Release" und unterstützt nur Android 4.4 und dessen Standard-Formfaktoren. Die Bedienbarkeit mit älteren Systemen und größeren Geräten ist aber wohl in Arbeit. Keine Unterstützung gibt es derzeit für die Kamera, dafür aber für andere Elemente wie GPS oder die Batterie. Zurzeit ist der Emulator allein den Xamarin-Kunden vorbehalten, was aber nicht bedeuten soll, dass ihn irgendwann die Android-Commuity nicht doch verwenden kann.

Auch wurde Sketches präsentiert, innerhalb derer Entwickler zum schnellen Ausprobieren Code oder Ausdrücke schreiben können. Sie sind derzeit in der Entwicklung für iOS, Android und Mac im Rahmen des Xamarin Studio Beta Channel auszuprobieren und sollen bald schon auch mit Visual Studio nutzbar sein. Schließlich ist noch der Xamarin Profiler zu erwähnen, mit dem sich – ganz typisch für so ein Werkzeug – der C#-Code der mobilen Anwendungen untersuchen und verbessern lassen soll.

Siehe dazu auch:

(ane)