IBMs Watson lernt Spanisch und bekommt neue Einsatzgebiete

Firmen und Apps nutzen IBMs Supercomputing-Technik für die Gesundheitsberatung und das Erstellen individueller Reisevorschläge.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Watson bei "Jeopardy!"

IBMs Supercomputer Watson, der 2011 zwei Menschen in der TV-Show "Jeopardy!" geschlagen hat, soll bald auch Spanisch beherrschen. Die Firma hat zudem ein Watson-Hauptquartier in New York eröffnet und bekannt gegeben, dass mittlerweile Unternehmen aus über fünfundzwanzig Ländern auf Watson-Techniken zurückgreifen. Sie durchforsten damit große Datenmengen durchforsten und erzeugen allgemeine oder individuell verwendbare Resultate. Ferner haben einige "Watson Ecosystem Partner" eine "erste Welle" von Apps veröffentlicht, die auf Watson-Funktionen zurückgreifen.

Die Spanisch-Kenntnisse will IBM in einer Zusammenarbeit mit der spanischen CaixaBank entwickeln. In "Jeopardy!" hatte Watson auf Englisch Rede und Antwort gestanden; auf der CeBIT 2011 war eine Version zu sehen, die Deutsch beherrschte.

Im neuen Hauptquartier arbeiten 600 Leute an Watson-Techniken. Es ist eine der Maßnahmen, mit der IBM offensiv nach Unternehmen und Einrichtungen sucht, die Watson einsetzen wollten. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen im Januar 2014 verkündet, rund eine Milliarde Dollar für die weitere Watson-Entwicklung lockerzumachen. Neben dem Hauptquartier hat IBM noch "Watson Client Experience Center" in Dublin, London, Melbourne, Sao Paulo und Singapur eröffnet; Kunden sollen sich Watson dort näher ansehen können, um ihn auf Einsatzmöglichkeiten abzuklopfen.

Anlässlich dieser Eröffnungen nannte IBM weitere Firmen und Institutionen, die auf Watson-Techniken zurückgreifen. Darunter sind das Bumrungrad International Hospital in Thailand, das sie zur Krebsvorsorge und -Behandlung einsetzt; das tun bereits einige andere Krankenhäuser, wie Technology Review im Juli berichtete. Watson-Neukunde ist auch das Metropolitan Health in Südafrika, wo Watson Daten mehrerer Millionen Kunden aufarbeitet. Die Ergebnisse stellt es Beratern zur Verfügung, damit sie bessere individuelle Empfehlungen bei Gesundheitsfragen aussprechen. Die Deakin University in Australien will Watson für einen "Online Student Engagement Advisor" nutzen, der Studenten helfen soll. Geplant ist, die Software unter anderem Fragen wie "Was brauche ich zur Immatrikulation?", "Welche Freizeitaktivitäten gibt es an der Deakin University?" oder "Wo ist das Biologie-Gebäude?" beantworten zu lassen

Ferner hat IBM bekanntgegeben, das einige Firmen Watson-Software veröffentlicht haben. Darunter etwa die Webseite und App von wayblazer.com, die auf IBMs Cloud Dienst Cognitive Scale zurückgreifen. Sie nutzen Watsons Fähigkeiten unter anderem zum Erstellen von Reisetipps, die zu den individuellen Ansprüchen des jeweiligen Nutzers passen sollen. (thl)