NSA-Patent für Echelon?
Verfahren zur automatischen thematischen Durchsuchung von Texten aus beliebigen Quellen.
Noch immer schweigt sich der amerikanische Geheimdienst über die Existenz von Echelon aus, auch wenn der Direktor des australischen Geheimdienstes dessen Existenz bereits eingeräumt hat und nun der amerikanische Kongress einen Bericht über das Lauschsystem fordert. Ein Patent, das im August der NSA gewährt wurde, könnte jetzt ein Indiz für die Eigenschaften des globalen Lauschsystems liefern.
Obgleich schon im Jahr 1997 eingereicht, wurde das Patent mit der Nummer 5,937,422 erst am 10. August 1999 veröffentlicht. Das amerikanische Patentamt hält alle Patentanträge solange unter Verschluss, bis das Patent bewilligt wird. Das NSA-Patent beschreibt ein Verfahren, wie ein Text, der auch maschinell aus gesprochener Sprache transkribiert worden sein kann, automatisch nach bestimmten Themen durchsucht werden kann, ohne dabei auf bestimmte Begriffe zurückgreifen zu müssen, um so besserere Ergebnisse zu erreichen als die übliche Suche nach Schlüsselbegriffen.
Zweifel wurden immer laut, ob Echelon tatsächlich in der Lage ist, alle über die Satelliten laufende Kommunikation nach bestimmten Begriffen zu durchsuchen, wie dies beschrieben wurde. Wenn das im Patent beschriebene Verfahren funktioniert oder eingesetzt wird, dann könnte dies das ungerichtete Abhören von Millionen von Telefonanrufen zumindest erleichtern.
Mehr in Telepolis: Indiz für die Eigenschaften des globalen Lauschsystems. (fr)