Rosettas Kometen-Lander Philae: Ein Selfie vor der Trennung

Die geplante Landung von Philae auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko rückt immer näher, nun wurde die Landezone abschließend bestätigt. Der Lander selbst hat nun ein letztes Foto vor seiner Reise gemacht: Ein "Selfie mit Komet".

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Kometen-Lander Philae: Ein Selfie vor dem Abschied
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Das "Selfie mit Komet"

(Bild: ESA/Rosetta/Philae/CIVA)

Der Kometen-Lander Philae hat das planmäßig letzte Foto vor seinem anstehenden Landemanöver aufgenommen. Dieses "Selfie mit Komet", das die ESA inzwischen nun hat, zeigt eine der 14 Meter langen Solarpaneele von Rosetta mit dem rund 18 Kilometer entfernten Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko im Hintergrund. Es wurde aus zwei Aufnahmen vom 7. Oktober zusammengesetzt, da sonst die Helligkeitsunterschiede zu groß gewesen wären. Philae soll sich am 12. November von Rosetta lösen, um seinen historischen Landeanflug zu beginnen.

Rosetta kreist derzeit um den Kometen, der bereits nach Kräften erforscht wird. Mit der geplanten Landung von Philae steht aber das wichtigste Ziel der Mission noch bevor. Die Landezone für dieses Vorhaben wurde inzwischen von der ESA abschließend festgelegt und ist auf dem Selbstportrait auch sichtbar. Das Instrument CIVA, mit dem die Aufnahme nun gelang, soll auf dem Kometen selbst ein 360-Grad-Panorama der Umgebung erstellen. Dieser Comet Infrared and Visible Analyser besteht aus einer ganzen Reihe Kameras, von denen zwei auch stereoskopische Bilder machen können und sollen.

Der Komet aus der Nähe (8 Bilder)

Eine zusammengesetzte Nahaufnahme vom 2. Oktober
(Bild: ESA/Rosetta/NAVCAM)
ESA-Mission Rosetta
ESA-Mission Rosetta

Rosetta war zehn Jahre zu dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko unterwegs. Die ESA-Sonde und der Lander Philae sollen den Himmelskörper aus dem Orbit und auf der Oberfläche erforschen.

Die ESA-Sonde Rosetta mit dem Lander Philae an Bord war am 2. März 2004 ins All gestartet. Nach mehreren Swing-bys (3 x Erde, 1 x Mars) und zwei Asteroiden-Besuchen versetzten die Flugingenieure Rosetta Mitte 2011 für rund zweieinhalb Jahre in einen Maschinen-Tiefschlaf, aus dem die Sonde Anfang 2014 erwachte. Im Juli konnte sie dann aus rund zehntausend Kilometer Entfernung erstmals ein Foto aufnehmen, das die tatsächliche Form des Zielkometen zeigt: Statt des erwarteten kartoffelförmigen Brockens entpuppte sich 67P/Tschurjumow-Gerassimenko als ziemlich unförmiges Objekt. Inzwischen ist Rosetta nur noch wenige Kilometer von dem Kometen entfernt; das Team auf der Erde konzentrierte sich mehr und mehr auf die anstehende Landung. Sollte sie gelingen, wäre das ein Novum in der Raumfahrtgeschichte, ist doch noch nie eine Sonde auf einem Kometen gelandet. (mho)