Tor-Router Anonabox erst mal vor dem Aus

Nachdem eine beträchtliche Anzahl von Interessenten ihre Unterstützung über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter widerrufen hatten, liegt die Kampagne nun erst einmal auf Eis. Es scheint allerdings so, als will der Organisator noch nicht aufgeben.

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Von
  • Fabian A. Scherschel

Das umstrittene Crowdfunding-Projekt Anonabox scheint erst einmal gestorben. Nach heftiger Kritik an dem Tor-Router, der zeitweise über 600.000 US-Dollar bei Kickstarter eingesammelt hatte, hat die Crowdfunding-Webseite die Kampagne nun eingefroren. Zuvor hatten viele Interessenten ihre Unterstützung zurückgezogen. Offenbar genug, dass Kickstarter nun die Konsequenzen gezogen hat.

Der transportable Tor-Router war in die Kritik geraten, da der Projekt-Initiator behauptet hatte, die Hardware von Grund auf selbst entworfen zu haben. Ihm wurde dann allerdings sehr schnell das Gegenteil bewiesen. Außerdem fanden aufmerksame Beobachter Sicherheitslücken im Betriebssystem des Routers. Die Anonabox nutzt das Router-Linux OpenWRT, allerdings haben die Entwickler offenbar bei der Konfiguration geschlampt. Besonders ein fest eingestelltes Root-Passwort stieß einigen Reddit-Nutzern negativ auf.

Die Anonabox soll nun auf direktem Wege vertrieben werden

(Bild: anonabox.com)

Trotz des Rückschlags auf Kickstarter will der Initiator des Projektes die Anonabox weiterhin auf den Markt bringen. Sie soll nun direkt über die Webseite des Projekts vertrieben werden. Wie das ohne finanzielle Unterstützung durch Crowdfunding bewerkstelligt werden soll, ist bis jetzt nicht bekannt.

[Update 20.10.2014 15:04]

Ein Unterstützer des Anonabox-Projektes hat auf Twitter eine Nachricht veröffentlicht, die er von Kickstarter erhalten hat und die nahe legt, dass Kickstarter die Kampagne auf Grund der Behauptungen des Initiators eingefroren hat. Danach verstoße es gegen die Kickstarter-Regeln, Geräte bei Dritten einzukaufen und zu behaupten, man habe sie selbst entworfen. Das Stoppen einer Kampagne werde nur dann erwogen, wenn man "deutliche Hinweise" habe, dass gegen die Regeln der Plattform verstoßen worden sei. (fab)