Computerspielbranche fordert mehr Tempo bei Digitalpolitik

Der Computerspielverband BIU macht Druck: Die Bundesregierung solle mehr Geld in den Breitbandausbau stecken. Das interessiert die Branche nicht zuletzt deshalb, weil Downloads immer wichtiger für den Spieleabsatz werden.

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Die Computerspielbranche drängt die Bundesregierung, rasch mehr Geld in den Breitbandausbau und andere Bereiche der Digitalpolitik zu stecken. Die Pläne aus der "Digitalen Agenda" müssten zügig umgesetzt werden, forderte der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) am Montag. Bisher mangele es an "den notwendigen finanziellen Mitteln und konkreten Maßnahmen", erklärte BIU-Geschäftsführer Maximilian Schenk. Er drängte auf mehr Tempo: Es sei wichtig, dass "wir keine Zeit verlieren".

Der Verkauf physischer Datenträger verliert für die Spielebranche zusehends an Bedeutung. Doch für Downloads oder Spielestreaming braucht es schnelles Internet.

(Bild: dpa, Andrea Warnecke)

In einem offenen Brief an die drei zuständigen Bundesministerien –Verkehr und digitale Infrastruktur, Wirtschaft sowie das Innenministerium – erklärte der Verband, die bisher eingeplanten Gelder seien nicht ausreichend. Der Ausbau schneller Breitband-Internetverbindungen müsse ehrgeiziger verfolgt werden.
Risikokapital-Anlagen, die besonders Start-ups zum Anschub ihres Geschäfts nutzen, müssten gefördert werden. Auch die Netzneutralität, nach der alle Datenpakete gleich schnell durchgeleitet werden, müsse festgeschrieben werden, forderte der Videospielverband.

Dabei geht es dem BIU durchaus um handfeste Interessen, nämlich das Netz als Vertriebskanal: So teilte Verband mit, dass inzwischen über ein Drittel der Spiele als Download verkauft werden. In der ersten Jahreshälfte 2014 wurden in Deutschland demnach 38 Prozent der Spiele für PC, stationäre und mobile Konsolen heruntergeladen. Im Vorjahres-Zeitraum waren das noch 12 Prozent. Spiele-Apps für Tablets und Smartphones wurden dabei nicht mitgezählt.

"Der Kauf per Download hat sich in Rekordzeit zur breit genutzten Alternative zu physischen Datenträgern entwickelt“, erklärte Schenk. Entsprechend werde für die Branche eine flächendeckend schnelle Internet-Infrastruktur immer wichtiger – auch mit Hinblick auf das noch oftmals in Pilotphasen befindliche Streaming von Spielen.

Am Dienstag treffen sich Vertreter der IT-Branche und Politiker auf dem IT-Gipfel in Hamburg, der vom Bundeswirtschaftsministerium veranstaltet wird. (Mit Material der dpa) / (axk)