Sipgate und Fidor Bank sollten mit DDoS-Angriffen erpresst werden

Nicht nur der VoIP-Anbieter Sipgate wurde vorige Woche Ziel eines Erpressungsversuch, auch auf die Direktbank Fidor Bank wurden DDoS-Attacken gefahren.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 19 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Nach dem VoIP-Anbieter Sipgate wurde Ende vergangener Woche auch die Münchner Direktbank Fidor Bank Ziel einer DDoS-Attacke. Ab 18.30 Uhr wurde die Website der Bank mehrmals angegriffen, schildert Fidor-CEO Matthias Kröner auf Facebook. Auch seien Erpresserschreiben eingegangen. Darin wird der Bank ein Ultimatum gestellt. Sollte sie sich nicht melden, um eine Zahlung zu vereinbaren, werde die Website wieder offline genommen und dabei die Angriffswucht verstärkt.

Die Fidor Bank hat den Vorfall bei der Polizei angezeigt. Die Website wurde vorübergehend abgeschaltet; auch sei die von der Bank ausgegeben Karte zeitweise nicht nutzbar gewesen. Den Kunden wird versichert, dass ihre Daten nie in Gefahr gewesen seien.

Grafische Darstellung der Angriffswellen auf Sipgate

(Bild: Sipgate)

Dass die Angreifer weder Einblick in die Daten hatten noch diese verändern konnten versichert auch Sipgate. Das Unternehmen wurde vorige Woche in der Nacht auf Donnerstag erstmals von einem Angriff getroffen. "Am Vormittag ging dann auch die erste E-Mail bei uns ein, in der die Angreifer sich zu der DDoS-Attacke bekannten und eine Lösegeldforderung stellten", erläutert das Unternehmen in einem Artikel, in dem es den Erpressungsversuch ausführlich darstellt.

Sipgate wurde insgesamt von drei Wellen getroffen. Dadurch konnten viele Kunden nicht mehr telefonieren. Das galt teilweise auch noch nach der zweiten Angriffswelle, obwohl Sipgate Gegenmaßnahmen getroffen hatte. Sipgate hat kurzfristig mehr Internet-Kapazität bei einem Dienstleister gebucht und Filter installiert, um die Angriffe abzuwehren.

Das in Bitcoins geforderte Lösegeld hat das Unternehmen nicht bezahlt, denn sonst würden die Urheber der Attacke nur eingeladen, weitere Angriffe zu fahren. "Zudem könnten weitere Kriminelle auf den Zug aufspringen und versuchen, uns ebenfalls zu erpressen." (anw)