Klage wegen überteuerter Handy-Gespräche
MCI WorldCom hat bei der EU-Kartellbehörde Klage gegen fünf europäische Mobilnetzbetreiber eingereicht.
MCI WorldCom hat bei der EU-Kartellbehörde Klage gegen fünf europäische Mobilnetzbetreiber eingereicht. Das US-Unternehmen beschuldigt die deutschen Telefongesellschaften Mannesmann und Telekom, die niederländischen Firmen KPN und Libertel sowie die schwedische Comviq, überhöhte Gebühren für Festnetzgespräche mit Mobilfunkteilnehmern zu verlangen.
"Die exzessiven Preise kosten die europäischen Verbraucher jährlich 3,5 Milliarden Euro und sie steigen weiter", sagte Richard Feasey, Vice President von MCI WorldCom. Die Beschuldigungen stützt MCI WorldCom auf Zahlen des Beratungsunternehmens DDV. Demnach sind Inlandgespräche vom Festnetz zu den Mobilnetzen bis zu 52 Prozent höher als in umgekehrter Richtung -- vom Mobiltelefon zum Festnetz -- und bis zu sieben Mal so teuer wie Inlandgespräche zwischen Festnetzanschlüssen.
In der Vergangenheit konnten MCI und andere international operierende Telefongesellschaften die hohen Preise dadurch umgehen, dass sie Festnetzanrufe ins Ausland und von dort zurück zum Handy-Anschluss geleitet haben. Dass es billiger sei, die Rufe über das Ausland zu führen, zeige, wie drastisch die Preise überhöht seien, sagte Feasey. MCI WorldCom klagt jetzt, weil die fünf Telefongesellschaften internationale Anrufe zu ihren Handy-Anschlüssen angeblich blockieren. Die Beschuldigten bestreiten das zwar, doch andererseits beklagen sich deren Mobilfunkteilnehmer zunehmend, dass sie für ausländische Anrufer oft nicht zu erreichen sind. (dz)