Microsoft umgarnt Entwickler für Office 365

Microsoft hat auf der europäischen TechEd-Konferenz APIs und Tools veröffentlicht, mit denen Entwickler auf Office-365-Programe zugreifen und eigene Produktivitätsanwendungen mit den Plattformen, Werkzeugen und Geräten ihrer Wahl schreiben können.

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Von
  • Alexander Neumann

Damit Unternehmen Features zu Microsofts Office 365 ergänzen oder eigene Anwendungen für die in der Cloud laufende Bürosoftware schreiben können, hat der Softwarekonzern auf seiner europäischen TechEd-Konferenz in Barcelona eine Reihe von APIs geöffnet. Über die Programmierschnittstellen, die auf OData basieren und das REST-Protokoll (Representational State Transfer) nutzen, können Entwickler ihren Programmen Zugriff auf die Informationen und Komponenten der Office-Suite wie Mails, Dateien, Kalendereinträgen und Kontakten gewähren.

Als Beispiele für mögliche Anwendungsszenarien werden eine App für Reisereservierungen ins Spiel gebracht, die automatisch die Reiseroute der Anwender im Kalender wiedergibt, und eine CRM-Anwendung (Customer Relationship Management), mit der Verkäufer Verkaufsinformationen automatisch als E-Mail oder als Datei abgelegt erhalten. Hilfreich dürften auch einige Online-Kurse sein, die in die APIs einführen. Das Entwickeln von Fremdanwendungen für Office 365 könnte zudem dadurch befeuert werden, dass Microsoft den App Launcher der Online-Office-Suite nun gleichfalls Drittanbietern zur Verfügung stellt, wodurch deren Anwendungen gleichberechtigt mit Microsoft-Werkzeugen wie Outlook, Yammer oder OneDrive angezeigt werden können.

In eine ähnliche Kerbe schlägt außerdem die Ankündigung des Open-Source-Geschäftsbereichs Microsoft Open Technologies, dass die mit der Programmierumgebung Visual Studio zu nutzenden Office 365 SDKs (Software Development Kits) zur Entwicklung für Android- und iOS-Geräte jetzt offizielle Produkte sind. Beide hatten bislang Preview-Status. Das iOS SDK ermöglicht derzeit die Entwicklung mit Objective-C, die Unterstützung von Apples neuer Programmiersprache Swift ist wohl schon in Arbeit. Für Android mag das ebenfalls nun freigegebene Plug-in für IntelliJ IDEA und Android Studio von Interesse sein.

Ebenfalls den Bereich Cloud tangiert schließlich die Meldung, dass eine Instanz von Visual Studio Online, der Cloud-Variante von Microsofts ALM-Produkt (Application Lifecycle Management) Team Foundation Server, nun auch in der Azure-Region "West Europe" auszuwählen ist. Das dafür genutzte Rechenzentrum steht in den Niederlanden. (ane)