Aeromobil 3.0: Slowakische Firma stellt fliegendes Auto vor

Auf einer Messe in Wien hat eine slowakische Firma ein ambitioniertes Projekt für ein fliegendes Auto vorgestellt. Das Aeromobil 3.0 soll normal am Straßenverkehr teilnehmen und von einer 50 Meter langen Graswiese abheben können.

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Aeromobil 3.0: Slowakische Firma stellt fliegendes Auto vor
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Auf dem Pioneers-Festival in Wien hat die slowakische Firma Aeromobil ihr fliegendes Auto Aeromobil 3.0 vorgestellt. Das Gefährt soll dem marktfähigen Produkt schon sehr nahe sein, schreibt Der Standard unter Berufung auf die Entwickler. Es handelt sich um ein sechs Meter lange, zweisitzige Kombination aus Kleinflugzeug und Auto. Um die beiden Elemente bestmöglich zu verbinden, nutze es jeweils bestehende Infrastruktur. Mit eingeklappten Flügeln kann es demnach normal am Straßenverkehr teilnehmen und mit ausgeklappten Flügeln von einer ebenen langen Wiese starten. Getankt wird normales Benzin.

Aeromobil 3.0 (11 Bilder)

Auf der Straße soll das Aeromobil mit eingeklappten Flügen unterwegs sein.
(Bild: Aeromobil)

Wie die österreichische Zeitung weiter erklärt, arbeitet das Unternehmen seit 1989 an dem Flugauto. Anders als es die nun vergebene Nummer andeutet, ist das aktuelle Aeromobil bereits das vierte Flugauto der Entwickler. Dessen Vorversion, mit der Nummer 2.5, war bereits in der Slowakei zertifiziert worden. Seit Oktober werde nun die aktuellste Version unter realen Flugbedingungen getestet. Die sei noch einmal umfassend verbessert worden und und bestehe aus vielen Teilen, die auch im finalen Gefährt genutzt werden sollen. Wichtigste Materialien sind demnach Stahl und Karbonfaser.

Auf der Straße hat das Aeromobil dem Hersteller zufolge eine Reichweite von fast 900 Kilometern, bei einer Höchstgeschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde. Während es dabei 8 Liter pro 100 Kilometer verbraucht, sind es in der Luft 15 Liter pro Stunde. Bei maximal 200 Kilometern pro Stunde kommt man demnach im Flug 700 Kilometer weit. Als langsamste Fluggeschwindigkeit geben die Hersteller 60 Kilometer pro Stunde an.

Das Konzept des Flugautos erinnert an die Pläne des US-Herstellers Terrafugia. Der arbeitet seit Jahren an seiner Verbindung von Auto und Kleinflugzeug, dem Transition. Dessen Markteinführung wurde aber immer wieder verschoben und ist derzeit für 2016 geplant. Weil der Transition – genau wie das Aeromobil – für Start und Landung auf eine Startbahn angewiesen ist, handelt es sich wohl vor allem um ein zweisitziges Flugzeug, mit dem man nach der Landung direkt noch bis zum eigenen Haus fahren kann. Während der Transition aber eine Landebahn von rund 500 Metern Länge benötigt, müsse die bei dem Aeromobil 3.0 nur 50 Meter lang sein. Damit sei zumindest kein voll ausgerüsteter Flughafen nötig, schreibt der Guardian.

[Update 30.10.2014 – 13:55 Uhr] In der Meldung stand ursprünglich die falsche Einheit beim Benzinverbrauch des Aeromobil im Flug. Das wurde zu 15 Liter pro Stunde korrigiert. (mho)