Studie: Cloud-Plattform OpenStack in Deutschland auf dem Vormarsch

Laut einer von Crisp Research durchgeführten Studie über OpenStack ist bei 19 Prozent der befragten IT-Entscheider Cloud Computing bereits im Einsatz, weitere 56 Prozent evaluieren oder planen die IT aus der Wolke. Unter den 716 Studienteilnehmern haben sich 533 bereits mit Einsatz und Planung von Cloud-Systemen beschäftigt. Von diesen kennen 248 OpenStack und 156 beschäftigen sich aktiv mit der Plattform. 110 Befragte verwenden die Software oder planen konkret deren Einsatz.

Eine Mehrheit zeichnet sich zugunsten von kommerziellen Produkten ab. Wenn die Teilnehmer an der Studie sich entscheiden könnten, würden 76 Prozent lieber zu professionellen Distributionen greifen, nur 15 Prozent bevorzugen Eigenentwicklungen. Grund dafür ist, dass den Befragten das Konfigurieren, Bereitstellen sowie das Test- und Qualitätsmanagement zu aufwendig erscheinen. Bei den Distributionen geben die Befragten der Studie mit 42 Prozent der Nennungen HPs Helion OpenStack den Vorzug. Den zweiten Platz mit 14 Prozent belegt Red Hat.

Größere Unternehmen mit 5.000 bis 10.000 Mitarbeitern sind beim Einsatz von Cloud-Computing derzeit führend. Der Anteil der Cloud-Anwender in diesem Segment liegt bei 40 Prozent. Zusätzlichen Auftrieb erhält OpenStack hierzulande durch die Beliebtheit von Open Source. Für diejenigen, die sich für OpenStack entscheiden, punkten offene Software-Produkte mit 57 Prozent der Nennungen. Mit etwas Abstand spricht die Flexibilität der genutzten Hardware für sich, finden 45 Prozent der Entscheider. Knapp dahinter, mit einem Prozent Unterschied ist die Kosteneinsparung und die niedrigeren TCO der Cloud das drittstärkste Argument.

Gegen die Einführung von OpenStack spricht laut 37 Prozent der Befragten der Mangel an Fachleuten im eigenen Haus. Auch dass es noch wenig Referenzprojekte im lokalen Markt gibt, stimmt 36 Prozent skeptisch. Rund 32 Prozent beklagen außerdem, dass es nur wenig qualifizierte Dienstleister und Integratoren in dem Bereich gibt. Crisp Research geht in seiner Studie allerdings davon aus, dass OpenStack sich als Argument für die Auswahl eines Cloud-Providern durchsetzen und dass der Anteil von OpenStack-basierten IaaS-Diensten in den Jahren 2015 bis 2018 stark ansteigen wird. Schon alleine schon aus Mangel an Alternativen befinde sich OpenStack auf dem Weg zum de-facto-Standard für IaaS.

Crisp hat im Auftrag von HP 716 Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz in der Zeit von Juli bis August 2014 unter die Lupe genommen. Sie stammen aus den Branchen Telekommunikation und Medien (34,2 %) Produzierende Industrie (19,4 %), Öffentliche Verwaltung (12 %), Professionelle Dienstleistungen (9,6 %), Banken und Versicherungen (7,5 %), Groß- und Einzelhandel (7,3 %), Logistik und Verkehr (3,6 %), Pharmazeutische Industrie und Gesundheitswesen (3,2 %) sowie Versorger und Energiewirtschaft (3,1 %). (rh)