Nach Cook-Coming-Out: Steve-Jobs-Denkmal von russischem Campus entfernt

Ein russisches Unternehmen hat das zwei Jahre alte Denkmal in St. Petersburg abgebaut – um Kinder vor Schwulen-Propaganda zu schützen, so die Begründung. Apple Chef Tim Cook hatte zuvor öffentlich erklärt, homosexuell zu sein.

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Von
  • Leo Becker

Ein auf einem Universitätsgelände in St. Petersburg stehendes Denkmal für Steve Jobs wurde Ende vergangener Woche abgebaut – nachdem Apple-Chef Tim Cook sich öffentlich zum Schwulsein bekannt hat. Der russische Firmenverbund ZEFS (Western European Financial Union), die das Denkmal in Form eines großen iPhones vor rund zwei Jahren auf dem Campus aufgestellt hatte, führte in einer Stellungnahme Cooks Coming Out als Grund für die Entfernung auf, wie die Washington Post berichtet.

Apple-Chef Tim Cook bei der Präsentation von iPhone 6 und Apple Watch

(Bild: dpa, Monica Davey)

Das russische Gesetz verbiete Propaganda für Homosexualität gegenüber Minderjährigen – deshalb habe man das Denkmal nach Cooks "Aufruf zu Sodomie" zum Schutz der Kinder abgebaut, erklärte ZEFS. Zusätzlich führte die Firma an, Apple sei an den von Edward Snowden enthüllten Überwachungsmaßnahmen der NSA beteiligt.

Die Pressestelle der Universität erklärte gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Tass allerdings, man habe bereits vor Cooks Äußerungen einen Brief der ZEFS erhalten, der über den geplanten Abbau des Denkmals informiert habe – angeblich um Reparaturen durchzuführen, unter anderem am Touchscreen. (lbe)