TUI Connect bringt Mobilfunk ohne Roaming-Gebühren

Die Mobilfunktochter des Touristikkonzerns startet im Dezember mit einem Tarif, der im In- und Ausland gleiche Gebühren bietet.

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Von
  • Jürgen Seeger

Der Touristikkonzern TUI steigt ab Dezember mit seiner Tochtergesellschaft TUI Connect in das Mobilfunkgeschäft ein. Zielgruppe sind insbesondere Reisende, die auch im Ausland telefonieren und im Internet surfen wollen, ohne sich Sorgen über hohe Roaming-Gebühren machen zu müssen. Die entsprechende SIM-Karte soll über alle TUI-Vertriebskanäle angeboten werden, darunter TUIfly-Flugzeuge, Reisebüros und de Websites des Konzerns. TUI Connect nutzt in Deutschland das Mobilfunknetz von Telefónica Deutschland, im Ausland jeweils das beste verfügbare Partnernetz.

Die Geschäftsidee dahinter ist, Urlaubern über das mobile Internet zusätzliche Produkte anbieten zu können. Dazu müsse man "die damit verbundenen Kosten deutlich senken und vorhersehbar gestalten", so Sebastian Ebel, der zukünftig dem Konzernvorstand angehören wird. Die genauen Preise will man kurz vor dem Marktstart bekanntgeben. Laut einem Zeitungsbericht soll der einheitliche Auslandstarif zunächst nur in der EU gelten, in einem späteren Stadium aber auch in weiteren Ländern inklusive der USA.

Intransparente und hohe Auslandsroaming-Gebühren beklagen Mobilfunkkunden seit je her. Die EU-Kommission hat bereits in der Vergangenheit schrittweise für Obergrenzen und eine Vereinheitlichung gesorgt. Sie will erreichen, dass das Telefonieren per Handy im EU-Ausland schon ab Ende 2015 nicht mehr teurer sein soll als daheim. Das EU-Parlament hat bereits einen entsprechenden Vorschlag gebilligt.

Im Ausland eine SIM-karte eines dortigen Anbieters zu nutzen, ist eine Möglichkeit, das Thema Roaming ganz zu umgehen. Dies wird erleichtert durch die von Apple vorgestellte Multi-SIM-Karte, die einen Providerwechsel per Software zulässt. Allerdings stößt dieses Verfahren bei den Telefongesellschaften auf wenig Gegenliebe.

Dual-SIM-Adapter sind eine andere Möglichkeit, Roaming-Fallen zu umgehen, und deutlich günstiger als Dual-SIM-fähige Smartphones. Allerdings sind diese nicht in jedem Gerät nutzbar, da sie mehr Platz als eine SIM-Karte benötigen.

(js)