SAP, Siemens und Software AG verbĂĽnden sich
Unter dem Namen "SAP Systems Integration" soll einer der zehn größten IT-Dienstleister in Deutschland entstehen.
Die Bildung eines der zehn größten IT-Dienstleister und des fünftgrößten SAP-Beratungszentrums in Deutschland haben sich SAP, Siemens und die Software AG auf die Fahnen geschrieben. Unter dem Namen "SAP Systems Integration AG" (SAP SI) sollen die SAP Solutions GmbH, die SAP Systems Integration GmbH und die SRS AG zusammengeführt werden. Bevor es allerdings soweit ist, bedarf es der Zustimmung des Bundeskartellamts.
Die SAP Solutions GmbH gehört zu 90 Prozent der SAP und setzte im vergangenen Jahr 35,3 Millionen Euro um, der Gewinn lag bei 7,2 Millionen Euro. Die SAP Systems Integration GmbH ist zu 60 Prozent in der Hand der SAP; 40 Prozent liegen bei der Software AG. Das Unternehmen machte einen Umsatz in Höhe von 63,6 Millionen Euro und erzielte einen Überschuss von 5,7 Millionen DM. Die SRS ist ein gleichberechtigtes Joint Venture von SAP und Siemens Business Services mit 53,2 Millionen Euro Umsatz und einem Gewinn von 9,9 Mio Euro.
Die drei Anteilseigner an den Fusionskandidaten wollen mit der neuen Gesellschaft einen IT-Dienstleister mit "umfassendem Leistungsangebot für den gesamtem Lebenszyklus von IT-Lösungen" schaffen. Dabei will man sich an eine möglichst breitgefächerte Klientel wenden: Finanzdienstleister, Gesundheitswesen, Handel, Industrie, Medien, Telekommunikation sowie Ver- und Entsorger sollen auf der Kundenliste des Unternehmens stehen. Die SAP SI soll noch in diesem Jahr an die Börse gehen; SAP beabsichtigt aber auch langfristig die Mehrheit an dem Unternehmen zu halten. Auch sehen die Beteiligten in der neuen Gesellschaft "gute Voraussetzungen für eine zügige Internationalisierung".
Nach diversen Berichten war Siemens bis vor kurzem noch am debis Systemhaus interessiert. Allerdings machte bei diesen Verhandlungen die Telekom das Rennen und übernahm damit den größten unabhängigen IT-Dienstleister der Branche in Europa. In diesem Licht erscheint das Bündnis mit SAP und der Software AG als strategischer Auftritt gegen Telekom & Co. (mst)