Verfahren gegen Mannesmann-Chef eingestellt

Die Staatsanwaltschaft DĂĽsseldorf hat das Verfahren wegen Verdachts auf Untreue gegen den scheidenden Mannesmann-Chef Klaus Esser eingestellt.

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  • Christian Rabanus

Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat das Verfahren gegen den scheidenden Vorstandsvorsitzenden der Mannesmann AG, Klaus Esser, gestern eingestellt. Die beiden Anwälte Mark Binz und Martin Sorg hatten Strafanzeige wegen Untreue gegen Esser gestellt, weil sie die Rekordabfindung von 60 Millionen Mark, die Esser nach der Übernahme durch den britischen Mobilfunkanbieter Vodafone AirTouch versprochen wurde, für rechtswidrig halten.

Mannesmann hatte in Reaktion auf die Anklage erklärt, die hohe Prämie für Esser sei "formell und materiell voll angemessen". Zu einer ähnlichen Ansicht kam auch die Staatsanwaltschaft: Ein pflichtwidriges Verhalten von Aufsichtsrat und Vorstand sei nicht ersichtlich. Auch die Höhe der Ausgaben für Anzeigen im Rahmen der Versuche, die feindliche Übernahme durch Vodafone AirTouch abzuwehren, sei nicht zu beanstanden. "Immerhin steht den für die 'Abwehrschlacht' eingesetzten Mitteln von 100 Millionen Mark eine Erhöhung des Börsenwertes um insgesamt 155 Milliarden Mark gegenüber", heißt es in der Begründung der Staatsanwaltschaft.

Erst gestern hatten die Anwälte ihre Anzeige auf den gesamten Mannesmann-Vorstand ausgedehnt. Gegen die gestrige Einstellungsverfügung legten sie nach eigenen Angaben Beschwerde ein. (chr)