Rosetta: Kometenlander Philae vor seinem großen Flug

Am heutigen Mittwoch soll zum ersten Mal überhaupt eine Raumsonde auf einem Kometen landen. Philae ist kurz davor, die Sonde Rosetta hinter sich zu lassen und 67P/Tschurjumow-Gerassimenko. Die letzte Missionsbestätigung steht noch aus.

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Rosetta: Kometenlander Philae vor seinem großen Flug

Technology Review hat erklärt, wie Philae den Kometen harpunieren und sich gewissermaßen daran festhalten soll.

(Bild: Wie man einen Kometen harpuniert)

Lesezeit: 2 Min.

Noch ist es ruhig im Kontrollraum der ESA

(Bild: heise online / Martin Holland)

Der Kometenlander Philae hat in der Nacht zum Mittwoch einen letzten Check aller Systeme überstanden und ist nun bereit für seinen großen Flug hinüber zu dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko. Um 3:35 Uhr Mitteleuropäischer Zeit bekam der Lander demnach seine Flugbestätigung. Das war die dritte von insgesamt vier derartigen Entscheidungen. Nach einem kleinen Manöver am frühen Morgen soll dann die letzte und endgültige Flugbestätigung folgen. Um 10:00 Uhr deutscher Zeit soll sich Philae dann von Rosetta trennen und seinen Flug zum Kometen beginnen.

[Update 12.11.14 – 7:45 Uhr] Gegenwärtig führt Rosetta das letzte Manöver vor der Trennung von Philae durch. Wie die ESA derweil mitteilte, hatte es vor dem dritten Go noch ein Problem beim Lander gegeben, weswegen sich die finalen Checks etwas verzögerten. Das Problem sei aber nicht schwerwiegend genug gewesen, um die Landung zu verschieben, erklärte die ESA.

[Update 12.11.14 – 8:15 Uhr] Inzwischen wurde auch die finale Flugbestätigung erteilt. Das letzte Manöver vor der Trennung hat geklappt und nun wartet das Team auf der Erde auf den Start von Philae. Der wird sich danach mit Schrittgeschwindigkeit seinem Landeplatz "Agilkia" auf dem Kometen nähern. Die Gravitation ist dabei keine große Hilfe, dafür ist der Komet zu klein.

[Update 12.11.14 – 9:35 Uhr] (Live-Stream der ESA eingefügt)

ESA-Mission Rosetta
ESA-Mission Rosetta

Rosetta war zehn Jahre zu dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko unterwegs. Die ESA-Sonde und der Lander Philae sollen den Himmelskörper aus dem Orbit und auf der Oberfläche erforschen.

Die Landung von Philae auf 67P/Tschurjumow-Gerassimenko ist mit Sicherheit die bislang ambitionierteste Mission in der langen Geschichte der ESA. Noch nie ist etwas Vergleichbares gelungen, weswegen die Operation weltweit mit großer Spannung verfolgt wird, unter anderem vom bekannten Webcomic XKCD. Hierzulande begleitet 3sat das Manöver den ganzen Tag über mit einem Sonderprogramm.

Einmal gelandet, soll Philae die Zusammensetzung des Kometen untersuchen und damit einen Blick in die Frühzeit unseres Sonnensystems werfen. Kometen gehören zu den ältesten und urtümlichsten Überbleibseln aus dieser Zeit. Es wird vermutet, dass sie eine Rolle bei der Entstehung des Lebens gespielt haben. All das soll nun erforscht werden. Entwickelt wurde der Lander vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), wo nun auch das Kontrollzentrum steht.

heise online verfolgt die Geschehnisse live aus dem ESA-Kontrollzentrum in Darmstadt und wird diese Meldung entsprechend aktualisieren beziehungsweise mit neuen Meldungen von den Ereignissen berichten.

Kometenbilder der ESA-Raumsonde Rosetta (19 Bilder)

Ein – ziemlich majestätischer – Blick auf die Landezone.
(Bild: ESA/Rosetta/NAVCAM – CC BY-SA IGO 3.0/creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/igo/)

(mho)