Red Hat stellt Beta eines Container-Betriebssystems vor

Bei Red Hats neuem Betriebssystem lassen sich Server-Anwendungen nur über die Container-Software Docker einrichten. Auch bei der Systemaktualisierung bricht das Unternehmen mit Traditionen.

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Red Hat Enterprise Linux 7 Atomic Host Beta
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis

Red Hat hat eine Beta-Version seines "Red Hat Enterprise Linux Atomic Host" genannten Betriebssystems veröffentlicht. Software lässt sich dort nur in Form von Containern installieren. Das erfolgt mit Docker, das MySQL, Wordpress, Node.js und viel andere Server-Anwendungen mit nur einem Kommando einrichten kann, das unter allen Docker-tauglichen Linux-Distributionen gleichermaßen funktioniert.

Eine Software-Installation via Yum, RPM und Co. gelingt beim Atomic Host derzeit nicht: Das /usr/-Verzeichnis des Betriebssystems, das auf Teilen von Red Hat Enterprise Linux (RHEL) 7 aufbaut, ist nicht beschreibbar. Es wird von der Software rpm-ostree verwaltet, das alle Betriebssystem-Dateien in einem eigenen Verzeichnis ablegt.

Eine Aktualisierung des Betriebssystems wird komplett in einem weiteren Verzeichnis vorbereitet und erst nach Abschluss des Updates aktiviert. Sollten sich danach Probleme zeigen, kann der ganze Vorgang rückgängig gemacht werden, da das Verzeichnis mit dem vorherigen Betriebssystemstand für ein Rollback erhalten bleibt. Damit ergänzt der Atomic Host die Container-Software Docker, denn das kann leicht einen Container reaktivieren, wenn ein Container mit einer aktualisierter Software irgendwelche Schwierigkeiten bereitet.

Zur Verwaltung der Docker-Container bringt der Atomic Host das von Google gestartete Framework Kubernetes mit. Der RHEL Atomic Host nutzt das Init-System Systemd und das Sicherheitsframework SELinux, was die Abschottung von Containern verbessern soll.

Die Beta des RHEL Atomic Host lässt sich direkt auf Hardware installieren, steht aber auch zur Nutzung in den Amazon Web Services (AWS) oder der Google Compute Platform bereit. Zudem gibt es Images, um das Betriebssystem in einer privaten Cloud einzusetzen. Die Atomic-spezifischen Komponenten des Betriebssystems stehen unter Open-Source-Lizenzen und werden im Project Atomic entwickelt.

Weitere Details zum erstmals im April angekündigten Container-Betriebssystem liefern die Vorstellung der Beta und eine eine Webseite zum Atomic Host. Weitere Hintergründe liefern zwei von Red Hat veröffentlichte YouTube-Videos:

(thl)