ESA-Mission Rosetta: Philae funkt Bilder vom Kometen

Auch wenn es offenbar ein paar Probleme gibt, sendet Philae nun auch Bilder von der Oberfläche des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko. Noch nie zuvor sind solche Aufnahmen gelungen.

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ESA-Mission Rosetta: Philae funkt Bilder vom Kometen

So nah war noch nie eine von Menschenhand geschaffenes Gefährt einem Kometen.

(Bild: ESA/Rosetta/Philae/CIVA)

Lesezeit: 3 Min.

Schon kurz nach seiner etwas problematischen Landung auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko hat Philae begonnen, Bilder zur Erde zu senden. Die Raumsonde Rosetta im Orbit dient dabei als Relais zur mehr 500 Millionen Kilometer entfernten Erde. Das erste nun von der ESA veröffentlichte Bild wurde von der CIVA-Kamera an Bord aufgenommen und zeigt einen der drei Füße von Philae im Vordergrund. Ein vollständiges Panoramabild aus mehreren Aufnahmen dieser Kamera soll am frühen Donnerstagnachmittag veröffentlicht werden.

[Update 13.11.14 - 14:39] Von der ESA mittlerweile freigegebene Bilder eingefügt, die Phliae vom Kometen gefunkt hat:

Die ersten Bilder vom Kometen nach der Landung von Philae (14 Bilder)

Dieses Bild zeigt einen Fuss von Philae vor dem Kometenboden.
(Bild: ESA/Rosetta/Philae/CIVA)

So sah Philae den Kometen während des Landeanflugs.

(Bild: ESA/Rosetta/Philae/ROLIS/DLR)

[Update 13.11.14 – 11:55 Uhr] Über Twitter erklärte die ESA bereits vor der für 14 Uhr am Donnerstag angesetzten Pressekonferenz, dass der Lander sogar drei Landungen durchgeführt hat. Und zwar um 16:33 Uhr, 18:26 Uhr und 18:33 Uhr MEZ. Anfänglich war von zwei Landungen die Rede. Es war die erste, die im Kontrollzentrum bejubelt wurde.

[Update 13.11.14 – 13:05 Uhr] Der zweite Funkkontakt Rosettas mit Philae dauerte am heutigen Donnerstag von 7:01 Uhr bis 10:58 Uhr MEZ, wie die ESA mitteilte. Dabei konnten eine sehr stabile Verbindung aufgebaut und Telemetrie- sowie Wissenschaftsdaten übermittelt werden. Wegen des Orbits von Rosetta sei die Verbindung danach planmäßig abgebrochen und soll um 20:27 wieder aufgenommen werden und bis 0:47 MEZ am Freitag funktionieren. Auch in den kommenden Wochen soll der Orbit von Rosetta so verlaufen, dass typischerweise zweimal täglich eine Verbindung zu Philae steht. Die Datenübertragung zur Erde geschehe dabei mit rund 28 kbit/s, für Rosetta-Telemetrie seien davon 1 bis 2 kbit/s reserviert, der Rest stehe den wissenschaftlichen Daten und den Daten von Philae zur Verfügung.

Philae hatte sich am Mittwochmorgen nach mehren abschließenden Checks von Rosetta gelöst und war dann langsam in Richtung des Kometen geflogen. Wegen der langen Signallaufzeit von fast einer halben Stunde geschah das vollautomatisch. Rosetta nahm währenddessen seine ursprüngliche Position im Orbit des Himmelskörpers wieder auf. Beide Sonden machten während des Landeanflugs Fotos voneinander und Philae begann auch rasch damit, Daten zu sammeln.

Kurz nach 17 Uhr MEZ kam dann die Bestätigung, dass Philae tatsächlich auf dem Kometen aufgesetzt hatte. Erst später wurde aber klar, dass es einige Probleme gegeben hatte: Eine Steuerdüse, die Philae eigentlich an den Kometen drücken sollte, funktionierte nicht, genauso wie die Anker, die für sichere Bodenhaftung sorgen sollten. Die Gravitation selbst ist auf dem Kometen zu gering, um Philae fest zu verankern. Trotzdem steht die Sonde aber laut ESA derzeit stabil.

Rosettas Komet: Letzte Blicke vor der Abtrennung des Landers Philae (11 Bilder)

Wenige Tage vor der Trennung hat Rosetta noch einige Aufnahmen aus nächster Nähe am Kometen gemacht. Unter anderem diese vom Landeplatz.
(Bild: ESA/Rosetta/NAVCAM – CC BY-SA IGO 3.0/creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/igo/)

(mho)