Fototaschen im Praxis-Check

Hochwertige Fototaschen haben ihren Preis: Modelle mit besonderem Design, langlebigen Materialien und durchdachter Innenaufteilung kosten schnell mehrere hundert Euro. Wir stellen Stärken sowie Schwächen von dreizehn außergewöhnlichen Fototaschen im Detail vor.

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Inhaltsverzeichnis

Nicht selten investieren Fotografen in ihre Ausrüstung mehrere tausend Euro. Eine passende Kameratasche gehört dazu. Schließlich dient eine Kameratasche nicht nur als eine billige Tragehilfe und Schutz für die Ausrüstung, sondern ist eben auch ein Stilbekenntnis. Denn wie ein Kleidungsstück wird auch die Tasche im Zweifel den ganzen Tag getragen. Wir haben uns dreizehn aktuelle Modelle aus dem gehobenen Preissegment näher angesehen: die günstigste hier vorgestellte Tasche, die Crumpler Proper Roady, kostet rund 130 Euro, für das teuerste Modell, die Oberwerth Freiburg, sind knapp 500 Euro fällig. Viele der Hersteller verwenden für ihre Modelle Leder - in der Regel vom Rind, bei der Monochrom Carnier wurde Schafsleder verwendet. Es kommen einfache Nubuk-Rauleder, aber auch dicke Rindsleder zum Einsatz. In Verbindung mit hochwertigen, teils handgearbeiteten Nähten wirken die Ledertaschen wie ein Brückenschlag in eine Zeit, in der die Dinge noch einen Wert hatten und lange halten mussten. In unserem Testfeld finden sich auch Taschen aus Baumwollleinen und modernen Kunststoffgeweben. Auch das vermeintlich langweilige Nylon wurde, allerdings in deutlich höherer Wandstärke als bei preisgünstigen Taschen, bei einigen Modellen verbaut. Gemeinsam haben die hochpreisigeren "Ausrüstungsbeutel" vor allem eines: Sie sollen lange halten und dabei funktional oder optisch eine gute Figur abgeben.

Die Carnier gilt als Klassiker unter den Fototaschen. Objektive lassen sich in den ungewöhnlichen Vordertaschen verstauen.

Womit wir beim Stichpunkt "Funktionalität" wären: Natürlich muss eine Kameratasche mehr leisten, als nur gut auszusehen: Sie muss Kamera und Objektive, gegebenenfalls auch Blitzgerät, Kleinzubehör und ein Notebook oder Tablet sicher verstauen, was bedeutet, dass eine dicke Polsterung und sinnvolle Stauraumtrenner ebenso Pflicht sind wie eine Vielzahl sicher verschließbarer Staufächer. Auch der Verschlussmechanismus spielt eine Rolle: Gerade bei den Ledertaschen im Testfeld gibt es das ein oder andere Exemplar, das, ganz im Retro- Stil, auf einen Steckverschluss oder eine Lochkoppel setzt. Wenn es einmal schnell gehen muss, endet das in heftigem Gefummel. Das Motiv ist über alle Berge, ehe die Kamera endlich ihren Weg in die Fotografenhand findet. Andere Verschlusstechniken sind hier deutlich effektiver. Auch die Unterteilung spielt eine Rolle: Lässt sich das Fotomaterial im Bauch der Tasche sicher transportieren, ohne dass zum Beispiel Objektive aneinanderschlagen? Hier sind flexible und gepolsterte Innenraumtrenner mit Klettverschlüssen natürlich unverzichtbar. Wir nahmen auch den Tragekomfort unter die Lupe: Gibt es einen Handgriff und Schultergurt und wenn ja: Sind diese auch bei einer schweren Ausrüstung noch ausreichend komfortabel? Schultergurte sollten grundsätzlich vorhanden und gepolstert sein, zudem ist es sinnvoll, dass diese bei Bedarf schnell abgenommen werden können, da sie im täglichen Einsatz sonst auf dem Boden schleifen oder anderweitig stören können.

Die hier vorgestellten Taschen sind nicht nur vom Äußeren, sondern auch im Hinblick auf den angestrebten Verwendungszweck sehr unterschiedlich. Deswegen haben wir die Vor- und Nachteile jeder Tasche für sich getestet. Unter anderem werden Punkte wie Funktionalität, Design und Verarbeitungsqualität beschrieben. Einige der Taschen sind für umfangreichere Fotoausrüstungen gedacht, andere fassen nur wenige Objektive und das Kameragehäuse. Es gibt Modelle, die sich hauptsächlich für Spiegelreflexkameras eignen, andere sind eher für Systemkameras gedacht. Bei vielen Modellen wurde das Paradigma "Form follows Function" umgekehrt: Statt Fassungsvermögen und Effizienz steht hier vor allem das Design im Vordergrund, dem sich der Nutzen leider unterzuordnen hat. Im alltäglichen Fotoeinsatz bezahlt man die Schönheit des Taschendesigns dann in einigen Fällen mit einigen handfesten, praktischen Nachteilen. Mehr dazu lesen sie auf den folgenden Seiten.

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