IFA: Digitalkamera-Überraschungen

Die Funkausstellung wird zum Key Event für Digitalkamera-Hersteller.

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Von
  • Carsten Meyer

Waren Digitalkameras auf der letzten IFA vor zwei Jahren eigentlich noch kein relevantes Thema, haben selbst Branchenriesen wie Sony, Kodak und Fuji ihre Produktankündigungen eng mit der diesjährigen Messe verknüpft. Sonys brandneue DSC-F505 hat Sensor (netto 2,02 Megapixel) und Elektronik weitgehend von der kompakten Cybershot geerbt, erhielt aber ein leistungsfähiges 5-fach-Zoomobjektiv von Zeiss und ein sehr praktisches schwenkbares Gehäuse (siehe Bild). Profis werden sich über die manuelle Scharfeinstellung per Objektivring sowie die einstellbare Verschlußzeit- oder Blendenpriorität der Belichtungsautomatik freuen -- und über die magere Speicherausstattung (4 MByte Memory-Stick) bei einem Preis von immerhin fast 2000 DM ärgern. Der Datenaustausch über USB funktioniert am PC genauso schnell und reibungslos wie am Mac, und der fehlende optische Sucher wird durch einen leistungsfähigen Stamina-Akku kompensiert.

Fuji überraschte gleich mit drei Neuheiten: Die gut ausgestattete MX-2900 mit 2,3 Millionen Bildpunkten, Blitzschuh und Dreifach-Zoom im robusten Leichtmetallgehäuse soll unter 1800 DM kosten und lässt eigentlich nur einen USB-Anschluß vermissen. Leider ist der mitgelieferte SmartMedia-Speicher ist mit 8 MByte nicht besonders üppig -- immerhin sind inzwischen 32-MByte-Module gut lieferbar. Elegante Kompaktmodelle sind die MX-1500 (rund 1000 DM) und die MX-1700 (1300 DM): beide mit 1,5 Megapixeln, die MX-1700 zusätzlich mit Dreifach-Zoom.

Ricoh hat die RDC-5000 (2,3 Megapixel, Dreifach-Zoom) kräftig überarbeitet und mit einem leistungsfähigeren Prozessor sowie einem verbesserten Interpolationsalgorithmus versehen. Herausgekommen ist die RDC-5300 mit rauschärmeren Bild und erheblich fixeren Bildfolgezeiten.

Kodak präsentierte das besonders schnelle Kompakt-Spitzenmodell DC 280 (netto 2,05 Millionen Pixel, Zweifach-Weitwinkel-Zoom, USB-Anschluß, erwarteter Preis: rund 1700 DM) mit immerhin 20 MByte Speicher im Lieferumfang sowie die Einsteiger-Kamera DC 215. Für weniger als 800 DM erhält man eine Auflösung von 1152 x 864 Pixeln, ein Zweifach-Zoomobjektiv und 4 MByte Speicher auf Compact-Flash-Karte.

Eine neue Kompaktkamera auch bei Canon: Die 1599 DM teure Powershot S10, genauso edel und handlich wie die bekannten A5 und A50, glänzt mit einem 2,1-Megapixel-Sensor und einem Zweifach-Zoom ausgestattet. Die semiprofessionelle PowerShot Pro70 wurde mit der Treiber-Software SilverFast aufgewertet, die deutliche Verbesserungen in der Detailwiedergabe verspricht -- die Interpolation der CCD-Rohdaten geschieht nun in der höchsten Qualitätsstufe nicht mehr in der Kamera, sondern im PC oder Mac.

Die kleine 2,1-Megapixel-Kamera von Olympus, als Prototyp bereits auf der CeBIT gezeigt, hat einen Namen bekommen: CL-21 heißt das mit Festbrennweiten-Objektiv ausgestattete, knapp 1600 DM teure Schmuckstück. Die beeindruckende Bildqualität der All-In-One-Spiegelreflex C-2500L (2,5 Megapixel) konnte ebenfalls überzeugen.

Besonders erwähnenswert an Sanyos VPC-SX500E ist die Videoclip-Funktion, die Kurzfilme von bis zu 65 Sekunden Länge in VGA-Auflösung auf das beigelegte, 8 MByte große Compact-Flash-Modul bannt, die zwei beiliegenden Akku-Sätze samt Ladegerät und die maximale Auflösung von 1360 x 1024 Pixeln des 1/2"-CCDs. Ein sehr sinnvolles Digitalkamera-Zubehör für Anwender, die keinen PC oder Mac besitzen, ist Sanyos "Digital Album" DMA-100, eine Art Set-Top-Box zum Anschluß an ein Fersehgerät. Das Gerät liest SmartMedia- und Compact-Flash-Karten aller Hersteller, speichert die Daten über den eingebauten 4fach-CD-Brenner auf CDROM, ermöglicht "Dia-Shows" der archivierten oder gerade eingelesenen Bilder und bietet sogar einfache Bildbearbeitungsfunktionen -- alles per Menüsteuerung am TV. (cm)