JavaScript objektorientiert

Das im dpunkt.verlag erschienene Büchlein von Nicholas C. Zakas hat Umsteiger von anderen objektorientierten Sprachen als Zielgruppe und lässt unseren Rezensenten in Begeisterung ausbrechen.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Michael Müller

Nicholas C. Zakas
JavaScript objektorientiert – Verständlicher, flexibler und effizienter programmieren

dpunkt.verlag, 2014
XIII + 121 Seiten, € 19,95
ISBN 978-3-86490-202-4

JavaScript ist nicht typisiert, kennt keine Klassen und Objekte und ist nur für ein paar Effekte im Browser geeignet. Also gar keine richtige Programmiersprache. Diesem manchmal vernommenen Vorurteil zum Trotz hat sich JavaScript nicht nur für clientseitige Webframeworks etabliert, sondern ist darüber hinaus auch auf der Serverseite zu finden. Dennoch für Programmierer aus der C++ oder Java-Welt mag manches dieser Sprache auf den ersten Blick befremdlich wirken.

Auch wenn JavaScript tatsächlich nicht stark typisiert ist und keine Klassen kennt, ist diese Sprache durchaus der Objektorientierung mächtig. Allerdings unterscheidet sich das Konzept, Objekte mittels Prototyping zu erstellen, recht stark von klassenorientiertem Ansatz. Genau hier setzt der Autor an und zeigt dem Leser, wie das mit den Objekten in JavaScript genau funktioniert. Insofern hat Zakas Umsteiger von anderen objektorientierten Sprachen als Zielgruppe im Sinn. Aber auch JavaScript-Programmierer, denen er ein tieferes Verständnis der Sprache vermitteln möchte.

Selbst wenn er mit einem Überblick über die verschiedenen Datentypen startet, ist das vorliegende Buch keine Einführung in JavaScript, sondern setzt mindestens rudimentäre Kenntnisse dieser Sprache oder tiefer gehende Kenntnisse einer anderen objektorientierten Sprache voraus. Und so ist das Kapitel über Typen eine recht kompakte Einführung für erfahrene Java- oder C++ Programmierer beziehungsweise ein knapper Refresher für JavaScript-Entwickler.

Weiter geht es mit Funktionen, die in JavaScript eigentlich auch Objekte darstellen. In anderen Sprachen ist da eher von Methoden die Rede. Doch JavaScript-Funktionen bieten mehr, lassen sich auch als Parameter übergeben. Über diese Erläuterungen gelangt der Autor schließlich zu den Objekten, die in JavaScript nicht gemäß einer Schablone (alias Klasse) erzeugt werden, sondern die als einfaches Objekt entstehen und denen sich beliebige Eigenschaften und Funktionen zuweisen lassen. Derart erstellte Objekte können als Prototyp von Konstruktoren genutzt werden, wie dies im entsprechenden Kapitel beschrieben wird. Den Abschluss bilden dann Kapitel über Vererbung und Objektmuster.

Diese kurze Übersicht zeigt, worum es in dem Buch geht. Dabei bringt der Autor seine Erläuterungen immer schnell auf den Punkt und erzeugt so beim Leser ein tiefes Verständnis für genau diese Aspekte von JavaScript. Und das sind Kernthemen für eine gute und effiziente Programmierung. Mit rund 120 Seiten ist das Buch eher ein kurzes Werk, bietet dafür aber eine entsprechende Informationsdichte. Dennoch ist das Werk sehr verständlich geschrieben und recht locker zu lesen. Gewürzt ist das Ganze mit Codefragmenten, die sich lediglich auf die jeweiligen Sachverhalte beschränken und ausführlich erläutert daherkommen. So dürfte jeder Leser seine Aha-Erlebnisse haben. Mit drei Worten: Kompakt. Prägnant. Begeisternd.

Michael Müller
ist als Bereichsleiter Softwareentwicklung der InEK GmbH verantwortlich für Projekte im Web-, Java- und .NET-Umfeld. Daneben betätigt er sich als freier Autor und verfasst Fachartikel zu diversen Entwicklungsthemen sowie Buchrezensionen.
(ane)